Inflation ist ein Thema, das derzeit die Gesellschaft und den Segelsport aufrüttelt. Wie hoch werden die Kosten für den Segelsport in der neuen Saison sein? Um diese Frage zu beantworten, haben wir versucht herauszufinden, wie sich die Preisentwicklung auf den Segelsport, den Bootscharter, die Preise in den Yachthäfen und andere Dienstleistungen in beliebten Segelreisezielen auswirken wird. Außerdem finden wir heraus, wie sich die Umstellung Kroatiens auf den Euro am 1. Januar 2023 auf die Preisgestaltung auswirken wird, und geben Tipps, wie man eine Mietyacht zum besten Preis und zu guten Bedingungen bekommt.
Welche Kosten steigen beim Bootfahren und wie?
Die Tatsache, dass die Preise steigen, ist allen Seglern klar. Aber in welchen Gebieten wird der Preisanstieg bei der Bootsvermietung am stärksten sein?
1. Kosten für Bootscharter
Die Inflationsrate lag im Oktober 2022 in der Europäischen Union bei einem Rekordwert von 10,7 %, in Kroatien bei 13,2 % und in Griechenland bei 9,1 %. Wir haben uns an lokale Charterunternehmen gewandt und sie gefragt, ob und wie sich die Inflation oder höhere Energiekosten auf die Charterpreise im Jahr 2023 auswirken werden. Die meisten waren sich einig, dass die Charterpreise im Durchschnitt in Höhe der Inflation steigen werden. Es wird jedoch erwartet, dass die Segelsaison davon weitgehend unberührt bleibt. Das Charterunternehmen Nautika Kufner berichtet: "Die Preise werden für alles steigen, einschließlich Charter, Marinas und Kraftstoff. Trotzdem erwarten wir eine sehr gute Saison."
Aber es wird einige Ausnahmen bei den Preisen geben. Das Charterunternehmen Dalmatia Charter zum Beispiel hat beschlossen, die Preise für das nächste Jahr auf dem Niveau von diesem Jahr zu halten. Der Vercharterer glaubt, dass sich dieser Ansatz auszahlen wird.
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2. Yachthäfen
Was die Yachthäfen und die von ihnen angebotenen Dienstleistungen betrifft, so ist die Situation noch recht unklar. Der Vertreter von Dalmatia Charter ist der Meinung, dass "Preise in Yachthäfen steigen werden, obwohl sich an den vor Ort angebotenen Dienstleistungen nichts ändern wird". Das Charterunternehmen Istion Yachting behauptet, dass es keine Informationen darüber hat, dass sich die Preise in Marinas vorläufig ändern werden. Wir gehen davon aus, dass die Preise wahrscheinlich um 5-10 % steigen werden.
Um genauer zu sein, haben wir Berichte aus erster Hand über die Preise in diesem Herbst von Seglern, die dort waren, die als Referenz verwendet werden können. Ein Liegeplatz in der Marina Kremik kostet 400 Kuna (etwa 53 Euro), auf der Insel Zirje 30-50 Euro und in der ACI Marina Vodice 89 Euro. Der genaue Preis variiert natürlich je nach Länge des Bootes. In der neuen Marina Medulin in der Nähe von Pula kostet eine Nacht für ein Boot bis zu 13 Fuß 101 Euro (760 Kuna) und es heißt, dass die Preise bis 2023 gleich bleiben werden.
YACHTING.COM TIPP: Sind Sie besorgt über die hohen Preise für Liegeplätze in Kroatien? Eine etwas günstigere Alternative ist Griechenland! Dort gibt es keine oder nur geringe Gebühren für das Anlegen und das Meer und die Inseln sind wirklich wunderschön. Lesen Sie unseren Leitfaden Kroatien vs. Griechenland. Wo kann man besser segeln? und überzeugen Sie sich selbst. Wenn Sie einen Rat brauchen, wo Sie segeln können, finden Sie Inspiration in unseren Artikeln – Reibungsloses Segeln in Griechenland: 3 einfache Routen zur Auswahl oder Top 7 Segelziele in Griechenland im Jahr 2023
Welches Ziel wird Sie 2023 zum Segeln verlocken?
YACHTING.COM TIPP: Informieren Sie sich über die Gesamtkosten eines Segelurlaubs im vergangenen Jahr in unserem Artikel – Yachtcharter-Kosten: Mit welchen Kosten können Sie rechnen?
3. Preise in Restaurants und Geschäften
Die steigenden Energiepreise machen sich langsam auch in den Restaurants bemerkbar, obwohl sich die Segler schon seit zwei Jahren über die zunehmende Unbezahlbarkeit der kroatischen Restaurants beschweren: "Wir waren zuletzt in der letzten Oktoberwoche in Kroatien und 100 Euro für ein Mittagessen für vier Personen erschien uns ziemlich viel. Auf jeden Fall teurer als hier ", kommentiert Seglerin Jana.
Suchen Sie nach Orten mit günstigeren Restaurants in weniger belebten Küstenabschnitten, versteckten Buchten oder kleineren Städten. Was die Länder betrifft, so bieten die Restaurants in Griechenland, der Türkei und Italien ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
Alle Personen, mit denen wir gesprochen haben, waren sich einig, dass die Lebensmittelpreise in den Geschäften seit der Hochsaison noch nicht wesentlich gestiegen sind. Tereza, die dauerhaft in Kroatien lebt, bestätigt, dass "es nicht so teuer geworden ist, dass man es auf den ersten Blick im Laden merken würde...".
4. Transportkosten
Ein wesentlicher Teil der Kosten eines Segelurlaubs entfällt natürlich auf den Transport zum Zielort. Mit dem Anstieg der Energiepreise sind die Flugtarife teurer geworden, aber das gilt auch für die Anreise mit dem Auto.
Wenn Sie rechtzeitig buchen, können Sie einen günstigeren Preis für die Flüge erzielen. Eine sehr beliebte Art, nach Griechenland zu kommen, ist der Flug nach Athen, und in der Hochsaison gibt es auch regelmäßige Charterflüge zu den bekanntesten Touristenorten (wie Rhodos, Kos, Paros, Lefkada und Korfu). Von dort aus können Sie ein Taxi zum Hafen nehmen oder ein Auto mieten. Das Gleiche gilt für Kroatien, wo es Flüge zu allen beliebten Segelreisezielen gibt: Split, Zadar, Dubrovnik und Pula.
Benzin- und Dieselpreise
Als alternatives Verkehrsmittel wählen einige Segler das Auto. Wenn Sie das tun, müssen Sie auch mit Preissteigerungen rechnen. In Österreich und Deutschland liegt der Preis über 2 Euro pro Liter. Und auch in Kroatien (im November 2022 Benzin 11,58 Kuna/l und Diesel 13,19 Kuna/l), Spanien und Griechenland ist der Preis für Benzin gestiegen. Der Segler Petr teilte uns mit, dass "die Strecke Brno-Sibenik-Brno (ca. 1.600 km) 10.000 Kuna kostet". Darin enthalten sind Diesel und Autobahngebühren.
Kroatien, Schengen und der Euro: Wie werden sich die Preise ändern?
Was Segler und Touristen in Bezug auf die Preise am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass Kroatien am 1. Januar 2023 auf die einheitliche europäische Währung – den Euro – umstellen wird. Bis etwa Mitte Januar werden Sie nur noch mit Kuna bezahlen können, aber selbst dann müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen der Händler bereits Wechselgeld in Euro gibt, wenn Sie den genauen Betrag nicht in Kuna haben.
Besteht die Gefahr, dass die Preise an der Adria steigen?
In den meisten Ländern, die auf die europäische Einheitswährung umgestellt haben, hat sich das Preisniveau leicht erhöht. Nach Ansicht von Finanzexperten kann diese Möglichkeit weder bestätigt noch ausgeschlossen werden. Die Preise in Kroatien sind in diesem Jahr wie überall in Europa gestiegen, unabhängig von der Einführung des Euro.
Die kroatische Regierung hat Maßnahmen gegen Preiserhöhungen nach dem Beitritt zur Eurozone ergriffen, indem sie bereits sechs Monate vor der Einführung des Euro doppelte Preise meldete und ein striktes Verbot formeller Preiserhöhungen für Waren und Dienstleistungen aufgrund der Einführung einer anderen Währung (dies gilt z. B. für Aufrundungen) verhängte. Kunden und Regierungsinspektoren können mutmaßliche Verstöße gegen diese Vorschriften den Behörden melden, so dass diejenigen, die sich schuldig machen, mit hohen Geldstrafen rechnen müssen. Nach Angaben der kroatischen Regierung wird der Wechselkurs auf 7,5345 kn/Euro festgesetzt.
Wir beobachten die Situation in Kroatien im Zusammenhang mit der Umstellung und werden Ihnen Anfang des Jahres einen ausführlichen Bericht über die Lage vorlegen.