Angeln und Segeln: Wo fängt man die besten Fische?

Angeln ist neben Tauchen und Schnorcheln der beste Zeitvertreib bei einem Segelurlaub. Gönnen Sie Ihrer Crew ein Abendessen, das sie so schnell nicht vergessen wird – Fisch, frisch aus dem Meer. Ergänzen Sie Ihren Fang um weitere Meeres- und Ozeanfische. In manchen Gegenden können Sie sogar einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten. Sie wissen nicht, wovon wir sprechen? Lesen Sie weiter.

Wenn Sie ein erfahrener Angler sind, werden Sie nicht widerstehen können, Ihre Ausrüstung mit auf die Yacht zu nehmen. Wenn Sie nur wenig Platz haben oder das Angeln einfach nur ausprobieren möchten, können Sie eine Angelrute und andere notwendige Dinge im Yachthafen mieten. Nur wenige Chartergesellschaften vermieten Angelausrüstungen. Bessere Chancen haben Sie in einem Verleihgeschäft, das auch eine größere Auswahl hat und Ihnen bei der Wahl der richtigen Rute helfen kann.

Es lohnt sich auf jeden Fall, den Rat erfahrener Kollegen einzuholen und sich vielleicht die Zeit zu nehmen, ein wenig zu recherchieren. Zu Hause finden Sie vielleicht einen Verleih, der Ihnen eine Rute zu einem günstigeren Preis leiht als Geschäfte in Touristengebieten. Andererseits haben sie vielleicht nur eine begrenzte Auswahl an Ausrüstung für das Meeresangeln. Denken Sie auch an andere Ausrüstungsgegenstände, wie Handschuhe, ein Fischernetz oder ein gutes Messer. Denn was man nicht mit aufs Meer nimmt, hat man auch nicht.

Eine Angelrute ist nicht die einzige Möglichkeit zu angeln. Anfänger können das klassische Fliegenfischen ausprobieren. Dazu braucht man nicht viel und es macht überraschend viel Spaß. Keine Frage, es braucht immer noch viel Geschick und Erfahrung, um die richtigen ruckartigen Bewegungen zu beherrschen, um einen verletzten Köder zu imitieren. Aber warum sollte man nicht damit anfangen, Erfahrungen auf Segeltörns zu sammeln.

Wesentlich schwieriger ist hingegen das Speerfischen, das man beim  Schnorcheln und Tauchen praktizieren kann. Am besten fängt man erst damit an, wenn man als Schnorchler und Taucher sicher ist. Es erfordert Erfahrung und auch Wachsamkeit gegenüber der Umgebung. Tote Fische am Gürtel können Haie anlocken. In vielen Ländern ist es außerdem illegal, beim Tauchen mit einem Atemgerät Fische aufzuspießen. Schließlich wird dies von den Speerfischern selbst befürwortet, die der Meinung sind, dass die einzig richtige Art des Speerfischens das Freitauchen ist.

An diesem Punkt müssen Sie sich selbst weiterbilden. Jedes Land und sogar jede Region hat ihre eigenen Fischereivorschriften, und Sie brauchen die richtige Lizenz. Die Lizenz bestimmt, wo Sie angeln dürfen und wo nicht. Wie viele und welche Arten von Fischen und Tieren Sie fangen dürfen und welche Ausrüstung Sie benutzen dürfen. Die Lizenzen sind auch zeitlich begrenzt. In Kroatien gibt es beispielsweise drei Arten von Lizenzen – eine Touristenlizenz für die normale Freizeitfischerei, eine Sportlizenz, die vom kroatischen Sportfischereiverband ausgestellt wird, und eine spezielle Lizenz für Thunfisch, Schwertfisch und Segelfisch. Die Länder beschränken den Fischfang von bestimmten Arten, um sie zu schützen, während sie den zielgerichteten Fang anderer invasiver Arten, die in das Gebiet eingewandert sind und die einheimischen Ökosysteme zerstören, fördern können. Wenn Sie diese Arten fangen, tun Sie dem Land einen Gefallen.

Mit einer Fliegenrute kann man praktisch überall angeln, wo es zumindest ein paar zehn Zentimeter Wasser gibt, aber man fängt nur kleinere Fische. Viele Angler nehmen sie dann mit aufs offene Meer und verwenden sie als Köder für größere Fänge. Aber sie können die Leine zerreißen und mit dem Köder wegschwimmen. Zum Schleppangeln empfehlen sich küstennahe Gewässer und vor allem Korallenriffe und andere Unterwasserstrukturen, in denen sich die Fische gerne verstecken. Deshalb sind diese Gebiete auch bei Speerfischern so beliebt. Wenn Sie jedoch zuerst das Speerfischen ausprobieren möchten, suchen Sie sich eine Stelle mit üppigen Seetangbänken. Sie können sie als Unterschlupf nutzen.

Die Adria beherbergt rund 400 Fischarten, darunter die beliebten Thunfische und Makrelen. Dalmatien ist absolut ideal für das Speerfischen. Der Grund ist hier meist mit großen Felsen bedeckt, zwischen denen sich die Fische verstecken können, was paradoxerweise das Angeln erleichtert. Die Spots unter den Riffen im Süden von Hvar und Vis sind gut besucht. Die Fischer loben auch das offene Meer um die Inseln Sušac, Porec, Svetac, Mali Lošinj, Palagruža und Jabuka. Für große Fänge fahren sie in die Nähe der Kornaten, aber nur in die Gewässer, die nicht mehr zum Nationalpark gehören.

Angeln in Griechenland ist fast ein Muss. Das Fischen, insbesondere das Küstenfischen, hat hier eine lange Tradition und ist sehr beliebt. Schließlich schafft die zerklüftete Küste die perfekten Bedingungen dafür. Zum Glück muss man sich aber nicht auf die Küste beschränken, denn auch die beliebten Inseln Rhodos, Paxos, Zakynthos, Naxos und Korfu gehören zu den bekannten Angelrevieren. Allein Kreta bietet mehr als 1.000 km Küstenlinie mit Buchten, Riffen und bewährten Angelplätzen. Es gibt jedoch auch Berichte, dass wegen dem großen Interesse von Touristen und Einheimischen in Kretas Gewässern nicht mehr so viel gefangen wird wie früher, und Sie auf einen wirklich großen Fang lange warten müssen. In diesem Fall werden Sie wahrscheinlich eine Parma oder eine Meerbrasse an den Haken bekommen. Im Meer finden Sie Thunfisch oder Bernsteinmakrele.

Das beliebteste Angelrevier Italiens ist zweifelsohne Sizilien. Die Lage im Herzen des Mittelmeers und die relativ große Entfernung zum Festland an den meisten Orten bietet einen großen Vorteil: viel Wasser und genug Fisch, den die lokalen Fischer nicht mit anderen teilen müssen. Das ist einer der Gründe, warum es hier viele Fischerdörfer gibt und die Fischerei hier floriert. Wenn Sie hier angeln, wird wahrscheinlich Thunfisch auf Ihrem Teller landen. Sizilien ist auch bei Speerfischern beliebt, aber es ist kein geeignetes Gebiet für Anfänger.

Sie können Ihr Glück auch auf Sardinien versuchen. Das Tyrrhenische Meer ist tiefer als die Adria, und mit einer guten Rute und Erfahrung können Sie hier beeindruckende Fänge machen. Es ist leicht, ein ruhiges Plätzchen auf der Insel zu finden, wo man nicht gestört wird. Neben Fischen können Sie auch Tintenfische und Kalmare fangen.

Einen Fisch aus dem Ozean zu fangen, kann viel einfacher sein, als Sie vielleicht gedacht haben. Auf den Kanarischen Inseln oder den Azoren können Sie das Hochseefischen und auch das Segeln zum ersten Mal in relativer Sicherheit ausprobieren. Auf beiden Archipelen ist von Mai bis Oktober Hochsaison, aber auch außerhalb dieser Zeit empfangen Sie diese untypischen Inseln mit gutem, frühlingshaftem Wetter. Wenn Sie sich mit dem Angeln vor der Küste begnügen, können Sie bereits im April auf die Azoren fahren. Zu den größeren Fischen gehören Thunfisch und Marlin, während zu den kleineren Fischen Brassen, Muränen und Bernsteinmakrelen gehören.

Angeln in den Tropen ist, wie Tauchen und Schnorcheln, eine ganz andere Erfahrung. Das Wasser ist hier so klar und türkisfarben, dass man Dutzende von Metern weit sehen kann. Die Korallenriffe sind hier bunter und von exotischen Fischen bevölkert. Aber nicht alle sind essbar, und oft trifft man auf Feuerfische und ihre Verwandten. Seien Sie deshalb beim Fischen vorsichtig, vor allem beim Tauchen und Speerfischen, und achten Sie darauf, wo Sie hinaufklettern und hineingreifen; giftige Fische tarnen sich gerne als Riffe oder sie verschmelzen mit dem Meeresboden.

Angeln auf den Bahamas

Auf den Bahamas können Sie große Fänge machen, denn die Gewässer hier sind bekannt für große Fische wie Marlin, Thunfisch, Mahi Mahi und Segelfisch. In den Gewässern zwischen den Abaco-Inseln im nördlichen Teil des Archipels werden jährlich Angelturniere veranstaltet, und jedes Jahr werden Rekorde bei der Größe der gefangenen Fische gebrochen. Wenn Sie ein Anfänger sind, sollten Sie die großen Fische den Profis überlassen und sich auf kleinere Fänge konzentrieren.

Fische und Unterwasserleben auf St. Lucia

St. Lucia hat die tiefsten Gewässer aller Karibikinseln, so dass Sie nur wenige Meilen vor der Küste Fische fangen können, für die Sie sonst weit aufs Meer hinausfahren müssten. Hier finden mehrere renommierte Angelwettbewerbe statt, wie das Internationale Billfish-Turnier und die Antigua and Barbuda Marlin Class.

Jungferninseln

Die (Amerikanischen) Jungferninseln werden leicht übersehen, dabei sind sie einer der schönsten Orte zum Angeln. Die Inseln St. John, St. Croix und St. Thomas sind die beliebtesten Angelziele, und die Gewässer des Virgin Islands National Park sind für Einheimische und Touristen gleichermaßen zugänglich. Neben Marlin, Thunfisch, Mahi Mahi und Segelfisch können Sie auch Barrakuda und Makrelen fangen. Und gönnen Sie sich ruhig auch Hummer.

Das Schöne an den US-Jungferninseln ist, dass Sie als Freizeitfischer keine Genehmigung zum Fischfang benötigen, wenn Sie nur für den Eigenbedarf fischen. Das gilt jedoch nicht für die Britischen Jungferninseln, wie wir in unserem Artikel Britische Jungferninseln: das ultimative Segelparadies berichtet haben. Eine Genehmigung kostet aber nur etwa 40 EUR, und das ist die Erfahrung auf jeden Fall wert.