Urlaub auf dem Wasser – welche Möglichkeiten für Ferien auf dem Boot gibt es?

Urlaub auf dem Wasser – welche Möglichkeiten für Ferien auf dem Boot gibt es?

Wind im Haar, ein leichtes Flattern im Segel – der Urlaub auf einem Boot ist für die meisten Menschen die Erfüllung eines echten Traumes. Ob Sie segeln oder sich auf einer Motoryacht zurücklehnen, Ihre Urlaubsdestination zeigt sich auf dem Wasser von einem ganz anderen Blickwinkel. 

Während Sie Ruder- und Tretboote an fast jedem größeren Gewässer mieten können, sieht es bei einem Bootcharter etwas anders aus. Wir verraten Ihnen, welche Möglichkeiten Sie für Ferien auf dem Wasser haben und wo Sie mit dem Boot allein unterwegs sein dürfen.

Ferien auf dem Boot planen – die wichtigsten Vorbereitungen

Jeder Urlaub braucht ein bisschen Vorplanung, um das bestmögliche Erlebnis zu erzielen. Das gilt beim Landurlaub ebenso wie für die Ferien auf dem Boot. Ist die Seetauglichkeit gewährleistet (keine Seekrankheit), kann es schon an die detaillierte Planung gehen. Dabei stellen sich einige grundlegende Fragen: 

  • Wo geht es hin? 
  • Was darf es kosten? 
  • Wann geht es los?

Während die erste Frage von den persönlichen Präferenzen abhängt, ist die Kostenfrage eng mit dem persönlichen Budget verbunden. Ist man auf der Suche nach günstigen Schnäppchen, findet man Reisedeals hier und hat außerdem die Möglichkeit, Preise über das Internet miteinander zu vergleichen. Wann der Urlaub starten soll, hängt von den Wetterbedingungen ab. Gerade, wenn es aufs Boot gehen soll, ist angenehmes Sommerwetter die beste Wahl. Bei Wind und Regen dreht sich selbst dem erfahrenen Kapitän der Magen um und die herrlichen Entspannungsstunden an Deck entfallen.

Boot ohne Führerschein mieten – nicht in allen Ländern erlaubt

Besitzen Sie einen Schiffsführerausweis, haben Sie bei der Entscheidung für Ihr Urlaubsland die Qual der Wahl. Sie dürfen große und kleine Kähne über das Wasser steuern und können von Italien über Frankreich bis auf die Seychellen an zahlreichen Orten zu Wasser gehen. Anders sieht es aus, wenn Sie keinen Bootsführerschein besitzen und auf ein führerscheinfreies Boot angewiesen sind. Das schränkt die Auswahl des Urlaubslandes ein. Wir stellen Ihnen einige Länder vor, in denen Sie trotz fehlendem Führerschein zu Wasser dürfen:

In der Schweiz: Motorboote mit bis zu 8 PS dürfen in der Schweiz führerscheinfrei gemietet werden. Wichtig ist, dass Sie nicht überall fahren dürfen. Auf dem Bodensee oder den Armen des Rheins darf Ihr Boot eine maximale Motorleistung von 6 PS mitbringen. Ab der Dreiländerbrücke wird es unkompliziert, hier dürfen Sie sogar ein Motorboot mit bis zu 15 PS fahren. Diese Regel gilt seit Anfang 2023. 

In Italien: Ohne Bootsführerschein bieten sich Ihnen in Italien hervorragende Möglichkeiten. Bis zu 40 PS darf Ihr gechartertes Boot haben, vorausgesetzt Sie entfernen sich nicht weiter als sechs Meilen von der Küste. Sind Sie mit einem ausländischen Boot unterwegs, ist die PS-Grenze niedriger, hier darf sie 15 PS nicht überschreiten. Beliebte Regionen für Einsteiger sind der Gardasee oder der Lago Maggiore.

In Österreich: Wörthersee, Attersee und sogar die Donau sind für Ferien auf dem Boot wie geschaffen. Österreich ist ein Binnenland, sodass Sie für die meisten Motorboote einen Sportbootführerschein oder das Binnenpatent benötigen. Eine Ausnahme gilt, wenn Ihr Boot maximal 6 PS mitbringt, dann dürfen Sie auch ohne Führerschein zu Wasser. 

In Belgien: Aufgrund der eindrucksvollen Wasser-Infrastruktur ist Belgien wie geschaffen für einen Urlaub auf dem Boot. Sie dürfen alle Arten von Booten mit einer Motorleistung von höchstens 20 km/h ohne einen Führerschein nutzen. Voraussetzung ist, die Schiffslänge überschreitet die Grenze von 15 Metern nicht.

In Frankreich: Ob entlang der Côte d’Azur oder durch den Ärmelkanal – Frankreich ist ein Paradies für alle Sportbootfans. Hausboote sind hier ebenso erlaubt wie Sportboote, deren Gesamtleistung unter 6 PS liegt. Lediglich die Rhône bleibt Hobbykapitänen verwehrt, hier wird ein Schifferpatent zur Nutzung verlangt. 

In Griechenland: Vor der Küste Griechenlands warten über 13.000 Küstenkilometer auf Sie. Viele kleine Inseln und Buchten lassen sich nur mit dem Boot entdecken. Sofern Ihr Motorboot weniger als 30 PS mitbringt, dürfen Sie es führerscheinfrei fahren. Unterschied zu vielen anderen Ländern ist, dass der Bootsführer mindestens 18 Jahre alt sein muss. In Italien beispielsweise ist die Fahrt schon ab 16 Jahren erlaubt. 

In Deutschland: Eine der wichtigsten Bootsregionen Deutschlands ist die Mecklenburgische Seenplatte. Hier warten rund 100 Seen auf erfahrene und frische Kapitäne. Liegt die Motorleistung des Bootes unter 15 PS, darf es ohne Führerschein genutzt werden. Sonderregelungen gelten für den Bodensee und den Rhein. Hier dürfen die Boote maximal 6 PS haben, auf dem Rhein sogar nur 5 PS.

Auch in Ländern wie Dänemark, Schweden, Polen oder Norwegen ist es möglich, ohne Bootsführerschein auf dem Wasser zu reisen. Hier gelten allerdings je nach Region Unterschiede, sodass es sich lohnt, vorher genaue Erkundungen einzuholen! Wenn Sie überall mit dem Schiff aufs Wasser möchten, rentiert sich der Sportbootführerschein. Informationen, wie er zu absolvieren ist, liefert das nachfolgende Video:

Bootsfahrt mit Skipper – die Alternative zum führerscheinlosen Fahren

Sie möchten sich nicht über Höchstgeschwindigkeiten informieren und auch nicht die Ferien am Steuer verbringen? Dann ist das Boot mit Skipper eine beliebte Alternative für Sie. Hier mieten Sie nicht nur den fahrbaren Untersatz, sondern den Steuermann gleich mit dazu. Die Reiseplanung übernehmen Sie weiterhin selbst. Sie suchen sich die Wunschroute aus, Ihr Skipper fährt sie in Ihrem Tempo ab. Entscheiden Sie sich für Landgänge, genießen Sie den Tag an Deck oder legen Sie zum Baden an verschiedenen Buchten an. Je nach Bootsverleih haben Sie sogar die Möglichkeit, eine ganze Crew zu buchen. So steht Ihrem Luxusurlaub an Deck eines Schiffs nichts mehr entgegen.

Selbst Urlauber mit Bootsführerschein entscheiden sich immer wieder für die Tour mit Skipper. Das hat verschiedene Gründe und Vorteile, die Sie abwägen sollten: 

  • Keine Arbeit an Deck, die Steuerung übernimmt der Skipper
  • Bewachung des Boots, wenn Sie bei einem Landgang sind 
  • Ein erfahrener Kapitän aus der Region kann Ihnen wertvolle Tipps geben 
  • Es bleibt mehr Zeit für die Familie und Erholung 

Der Gedanke an einen fremden Skipper auf dem Boot wirkt für Sie befremdlich? Bei vielen Reiseveranstaltern lernen Sie einander vorher kennen und können prüfen, ob die Sympathie stimmt. So verhindern Sie, dass Sie sich während der Reise unwohl fühlen. 

Urlaub auf dem Hausboot – wie Camping auf dem Wasser

Für rund 34 % der Deutschen kommt alternatives Wohnen auf dem Hausboot infrage. Das deckt sich mit den steigenden Zahlen der Wassercamper, die ihre Zeit in einem schwimmenden Hotel verbringen. Nichts anderes ist das Hausboot, bei dem es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Ruhe, Erholung und Abgeschiedenheit geht. Hausboote mieten Sie in den meisten europäischen Ländern führerscheinfrei, da das Tempo nicht besonders hoch ist. Sie müssen nicht einmal ablegen, sondern können Ihr Boot auch als feststehende Ferienwohnung nutzen. 

Das Hausboot kommt auf geschützten Gewässern wie Seen, Kanälen und Flüssen zum Einsatz, sodass die Unfallgefahr auch während der Fahrt gering ist. Obwohl es möglich ist, ein solches Boot auch mit Skipper zu buchen, bevorzugen die meisten Wasser-Reisenden die ruhige und private Variante. Nutzen Sie die Möglichkeit einer Sicherheitsschulung vor dem ersten Ablegen, um während der Reise keine ungewollten Zwischenfälle zu erleben. 

Hausboot

Kreuzfahrt auf dem Fluss – die bezahlbare Variante

Europa ist das Paradies der Flüsse und schafft die perfekten Voraussetzungen für eine Kreuzfahrt. Während die Kosten auf einer Ozeanreise für viele Menschen unbezahlbar sind, sieht es auf dem Fluss anders aus. Zwar sind Kreuzfahrten auch hier teurer als klassische Landurlaube, das Preis-Leistungs-Verhältnis spricht aber für sich. 

Die Schiffskapazität ist auf den europäischen Flüssen meistens etwas geringer, sodass die Betriebskosten reduziert werden. Das wirkt sich auf den Endpreis für Verbraucher aus. Gleichzeitig sinken die Treibstoffkosten, denn kürzere Strecken erfordern weniger Benzin. An den europäischen Häfen ist es für Flussliner verhältnismäßig günstig zu ankern. Die großen Luxusliner an den Seehäfen müssen hingegen „tief in die Tasche greifen“ und geben diese Preise an ihre Kunden weiter.

Ozeankreuzfahrt – ein Hauch von Luxus für Urlauber

Haben Sie sich für Luxus pur und ein unvergessliches Erlebnis entschieden? Bei einer Ozeankreuzfahrt lernen Sie die Welt aus einem anderen Blickwinkel kennen. Vor allem die Karibik ist bekannt für ihr tropisches Klima und die eleganten Luxusliner, die hier vor der Küste immer wieder zu sehen sind. Über die Steuerung des Boots müssen Sie sich hier keine Sorgen machen. Lassen Sie sich rundum verpflegen und versorgen, die Schiffscrews lesen ihren Passagieren oft jeden Wunsch vor den Augen ab. 

Kleiner Tipp: Bevor Sie auf eine Ozeankreuzfahrt aufbrechen, testen Sie Ihre Seetauglichkeit unbedingt in kleinerem Rahmen. Der Wellengang kann zur gefürchteten Seekrankheit führen, die Ihnen dann den Urlaub mit Beschwerden verdirbt. Zwar bleiben keine Folgeschäden, mit Übelkeit und Schwindel ist der Ausblick von Deck aber nur noch halb so schön.

Es gibt viele Möglichkeiten für einen Urlaub auf dem Wasser

Einmal nicht an Land, sondern zu Wasser in die Ferien fahren? Ob mit einer Motoryacht, dem Segelboot oder ganz familiär auf dem Hausboot – Sie haben in den meisten Ländern Europas die Qual der Wahl. Selbst am Steuer zu stehen, ist für viele Bootsfans ein Moment der Freiheit und sehr begehrt. Wenn es bequemer und mit Service sein darf, bieten sich Kreuzfahrten für Sie an.