Obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht, Segeln und Laufen haben viel Gemeinsames. Die Kombination von diesen zwei Aktivitäten lockt immer mehr Anhänger. Werden Sie auch zu ihnen und probieren sie unsere schönen Laufrouten, die wir sowohl für Leistungssportler, als auch für Freizeitjogger vorbereitet haben!
Neulich haben wir Sie mit den Spezifika des Laufens in Kroatien bekannt gemacht und heute haben wir für Sie drei Tipps für drei wunderschöne Laufrouten vorbereitet. Die erste Route können wirklich alle schaffen, jeder, der schon mal gelaufen ist, sollte keine Probleme haben. Die zweite Route ist sehr variabel. Sie können nur ein paar Kilometer eines Radwegs genießen oder den Laufausflug ein bisschen verlängern und zu dem höchsten Berg der Insel Krk zu steigen. Die dritte Route ist schon etwas für die Kenner. Wir laufen zu dem höchsten Punkt der Insel Rab und erfrischen uns in einem Märchenrestaurant mit einer kitschigen Aussicht aufs Meer.
Zaton-Nin, schwarzer Schlamm, weißes Salz, salziges Eis
leichte Route
für Anfänger und Genusssüchtige geeignet
Der Weg aus Zaton zum Schlammumschlag ist fünf Kilometer lang
Höchstwahrscheinlich kommen Sie während Ihres Ausflugs auch aufs Festland, konkret unweit der Stadt Zadar. Die vorgeschlagene Variante stellt so eine sportliche, nicht seglerische Aktivität auf dem Anfang des Aufenthaltes oder an seinem Ende dar, wenn der Urlaub allmählich zu Ende geht.
Die Route können Sie auch aus Zadar Richtung Zaton (zahlen Sie noch weitere 15 Kilometer in jeder Richtung dazu) verwenden. Ein paar Kilometer führen aber auf einer ziemlich frequentierten Straße. Diese Variante empfehlen wir daher nur den abgebrühten und ausdauernden Lauffreunden.
Viel gemütlicher ist es, in Zaton anzulegen und vom Bord aus erst entlang der Küste und dann nördlich, direkt nach Nin aufzubrechen. Die Route schließt auch ein oder zwei Kilometer durch Industriegelände ein, aber keine Sorgen, der Verkehr hier ist fast gleich Null. Im Idealfall führt uns unser nordöstlicher Weg direkt zu der altertümlichen Brücke der Halbinsel Nin. Diese lassen wir erst aus und laufen entlang der Küste und den Stadtliegeplätzen weiter Richtung Campingplatz „Ninska Laguna“. Aus dem Weg biegen wir nicht ab und laufen weiter, fast zu dem Schwestercampingplatz „Ninska Laguna 2“. Zu diesem Platz führt ein staubiger Weg, wir folgen den besseren, der direkt nach Osten abbiegt, zum Meer. Dort sehen Sie schon hölzerne Gehwege, danach erkennen Sie, dass der Lauf schon fast zu Ende ist.
Der Heilschlamm ist bei den Touristen ziemlich beliebt
Die Gegend ist sumpfig, mit vielen seichten Teichen, oder besser gesagt größeren Pfützen, die voll von dem schwarzen, angeblich heilenden Schlamm sind. Am Ort sieht man aber ausschließlich Touristen, die sich mit diesem Morast beschmieren. Es könnte auch sein, dass jemand nur ein Märchen in die Welt gesetzt hat und jetzt beobachtet er die schwarzen Figuren am Meer und lächelt amüsiert dabei. Probieren Sie den Schlamm aber trotzdem! Auch wenn es nicht heilend wäre, verspricht das schmutzige Spielen mit dem Schlamm viel Spaß. Die Richtige Vorgehensweise soll folgend sein: Sich mit dem schwarzen Ding von Kopf bis zum Fuß beschmieren und in der Sonne trocknen lassen. Nachfolgend sollte man das alles im Wasser der Bucht Ninski Zaljev von seinem Körper mühsam abwaschen. Angeblich ist es ganz gesund für die Haut und für die Gelenke und Muskel.
Die kleine und malerische Stadt Nin. Die alten Römer hatten hier viele interessante Trümmer verschiedener Sehenswürdigkeiten hinterlassen. Im 7. Jahrhundert galt Nin sogar als Kulturzentrum Kroatiens. Hier fanden sogar die Krönungszeremonien von kroatischen Herrschern statt. Sehenswert ist auch die angeblich kleinste Kathedrale der Welt – die Kirche des Heiligen Kreuzes (Crkva svetoga Križa), die am Anfang des 9. Jahrhunderts erbaut worden war.
Einzigartiges Städtchen Nin ist sehens- und belaufenswert
Die Route aus Zaton bis zum Schlammgebiet beträgt genau fünf Kilometer. Bei dem Rückweg ist ein Abstecher nach Nin ein Muss. Diese Halbinsel ist aus drei Seiten vom Meer geschützt, die restliche ist vom Moor umgeben. Es führen aber zwei Brücken in die Stadt und ein Besuch ist sehr empfehlenswert. Hinter der inneren Befestigung werden Sie komischerweise unter schwerer Offensive stehen, denn die Touristen werden von einer ganzen Reihe reizender, magischer, wunderschöner Cafés, Eisläden und Restaurants angegriffen. Auch Liebhaber von historischen Sehenswürdigkeiten kommen auf seine Kosten.
Salziges Eis ist sicher eines Abstechers wert
Falls Sie noch Lust zum Entdecken hätten, brechen Sie aus Nin für einen weiteren Kilometer auf, entlang der Straße Nr. 6004, Richtung Nord-Ost. Dort findet man ein Salzmuseum. Im Souvenirladen können Sie verschiedenste Verpackungen und Salzarten einkaufen und darüber hinaus noch ein salziges Eis, das wirklich prachtvoll schmeckt und zu den hiesigen Spezialitäten zählt.

Das hiesige Salz hatten schon römische Kaiser auf ihre Tafel gekriegt und die Römer zahlten ihrer Soldaten die Besoldung mit diesem Salz in der Zeit aus, wenn Salz und Gold gleich wertvoll waren. Und ganz nebenbei, haben Sie gewusst, dass solcher Sold „Salarium“ genannt worden war, woraus heutige Bezeichnung für Belohnung „Salary“ im Englischen kommt?Terrain: eben, aus großem Teil Asphalt oder Gehwege, teilweise Makadam
Gesamtlänge: 10 km (Zaton-Nin-Zaton), 12 km (mit dem Abstecher zum Salzmuseum)
Krk – Punat (und drei Gipfel)
leichte bis sehr anspruchsvolle Variante
etwas für Gipfel-Eroberer, aber auch Faulpelze

PFalls Sie sich für die nördlichste größte Insel Kroatiens entscheiden und Sie es schaffen, einen Liegeplatz in der gleichnamigen Stadt Krk zu finden, lassen Sie sich die örtliche Laufmöglichkeiten nicht entgehen. Wir laufen gemeinsam durch das historische Stadtzentrum und dann weiter nach oben nordöstlich durch die Hauptstraße (Ulica Narodnog Preporoda) bis zu der Straße D102, die wir aber nur schnell kreuzen, um zum Radweg zu geraten. Diesen folgen wir bis zu der Hafenstadt Punat. Hier könnte unser Training ein Ende nehmen, zum Beispiel in einem der hiesigen Restaurants (nach 7 km, mit schönen Aussichten, durch leichtes Terrain). Das wäre die einfachere Variante.

Die Adrenalinliebhaber stoppen in der verlockenden Seestadt nicht und laufen fließend weiter nach oben. Von der Hauptstraße biegen wir nach links ab, fast direkt nach Osten. Man kann dort am Ort auch einen Wegzeiger für den Kreuzweg finden, den wir folgen. Unser läuferisches Kreuz tragen wir aber noch weiter, quer durch die Höhenlinien. Der Kiesweg knüpft sich einem befestigten Weg an, wir laufen aber weiter nach rechts, wo das Terrain schwerer ist. Ursprünglich östliche Richtung ändert sich zu Süd-Ost. Für ungefähr 300 Meter genießen wir einen Fahrradweg, den wir dann rasch verlassen, um weiter nach oben, links zu laufen. Nichts besseres als Wege voll von gebrochenem Stein erwartet uns von diesem Moment nicht. An der Weggabelung, wo die Steigung ein wenig milder wird, biegen wir scharf südlich ab und folgen den steinigen Kamm.

Bis wir zu Obzova kommen, dauert es noch. Der erste zu erobernde Gipfel heißt Veli Vrh (Großer Gipfel; 541 m ü. M) . Der bereitet uns keine große Freude, weil vor uns in der Weite schon Brestovica (558 m ü. M.) und Obzova (569 m ü. M.) emporragt. Es ist durchaus möglich, dass Sie ganz oben auf Obzova Böen gegen 100 km/Stunde erleben, wie es auch uns passiert ist. Da haben wir Rückzug befehlt und einen ganz unauffälligen Weg direkt nach unten verfolgt. Zuerst führt er Richtung Westen, dann biegt er allmählich zum Nordwesten, damit er die Höhenlinien senkrecht überwinden kann. In seinem letzten Drittel schließt sich der Weg einem Radweg mit der Bezeichnung MTB5.2 an. Wir waren uns einig, dass falls dies wirklich ein Fahrradweg ist, dann aber nur für wilde Selbstmörder. Wenn Sie Glück haben und schon in Punat wieder an Bord gehen können, ist Ihr heutiges Abenteuer am Ende. Falls nicht, bleibt nichts anderes übrig, als nach Krk zurückzukehren. Es bleiben weitere 7 Kilometer übrig, unterm Strich ergeben sich 28 Kilometer daraus.
Gesamtlänge: 7 km (Krk – Punat), 28 km (Krk – Punat – dreierlei Gipfel – Punat – Krk)

Rab – Kamenjak – Rab
mittelschwierige Route
zurück zu unseren Urfundamenten; twas für Feinschmecker, Bier- und Bergliebhaber

Falls Sie mal auf die Insel Rab geraten, gegebenenfalls in die Marina der gleichnamigen Hauptstadt, zögern Sie nicht, einen schönen Ausflug zu unternehmen – mit hervorragenden Aussichten aufs Meer mit weißen Dreiecken der gesetzten Segel der Yachten darauf, aber auch mit frischem Meereswind und Aufstieg zum höchsten Gipfel der Insel. Das alles gekrönt durch den Biergarten eines so kitschigen Restaurants, das Sie es auf den ersten Blick einfach lieben.
Gerade hier, auf der Insel Rab können Sie in Urfundamenten des menschlichen Laufens hineinriechen. Der Vorzeitmensch war nämlich auch gelaufen, aber nicht in unserem heutigen Stil. Das Laufen war ihm kein Vergnügen, er ist gerannt, weil er überleben wollte. Er hatte seine warme und kalte Speise gejagt, oder war er auch gerannt, um nicht zu einer kalten Platte von einem Prädator werden. Als Belohnung hatte ihm die Natur etwas Endorphine, Glückshormone, serviert; im ersten Fall erwärmte ihm überdies sein voller Magen.

Und gerade den ersten Fall, Urquelle der Laufmotivation können Sie unterwegs zu Kamenjak ausprobieren. Sie verlassen jede Errungenschaft der Zivilisation, um mit dem steilen Gipfel zu ringen, durch immer schlechter werdende Wege... Die Eroberung des höchsten Punkts wird nur zum Beginn der besseren Augenblicke.

Die Route aus Rab nach Rab über Kamenjak ist ideal noch in einer weiteren Hinsicht. Zuerst viel Mühe – 5 Kilometer fast immer bergauf, der Höhepunkt in Form des Gipfels und dann nur das süße, übersüße sechs Kilometer lange Herunterlaufen, gekrönt von prächtigen Aussichtspunkten und einem kurzen Abstecher in das Restaurant Kamenjak mit einer hinreißenden Aussichtsterrasse. Das traditionelle kroatische Gericht Plieskavica hat uns am besten gerade hier geschmeckt. Der Kellner hat uns zuerst auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass die Plieskavica nicht auf dem Menu steht, weil wir aber danach nochmals freundlich gefragt haben, reagierte er fantastisch: „Nema problema!“ Kein Problem! Den Funken, den sein Bier vom Fass hatte, wünschten wir Ihnen mit der über dem Meer untergehenden Sonne im Hintergrund sehen... Diesen Funken haben wir den ganzen Weg herunter bis zu dem Boot in unseren Augen getragen.

Terrain: ziemlich anspruchsvoll in der ersten Hälfte, angenehm leichte, stellenweise aber auch mühsame Senkung in der zweiten Hälfte
Gesamtlänge: 13 km (6 km bergauf, 7 km bergab mit dem Abstecher zum Restaurant)
Mit dem Laufen ist es genau so wie mit dem Hund, den man schlagen will: Wer laufen will, findet bald eine Strecke und Art, wie es sich verwirklichen lässt. Und auf den kroatischen Inseln gilt es ebenso. Immer findet man einen Makadam, einen Bergweg, der zu wunderschönen Plätzen, in verlassene Buchten oder zu majestätischen Leuchttürmen führt. Nicht immer wird es ein Kinderspiel sein, man darf ein bisschen Schweiß nicht fürchten. Aber das tuen die Segler und Läufer sowieso nicht, oder? Sonst könnten sie ja ihre Hobbies nicht so leidenschaftlich pflegen.