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Kennen Sie die geheimnisvolle Welt der Seglerbräuche und des Aberglaubens?

Kennen Sie die geheimnisvolle Welt der Seglerbräuche und des Aberglaubens?

Tauchen wir gemeinsam ein in die geheimnisvolle Welt der alten Seefahrtsbräuche, Legenden und des Aberglaubens! Welche gibt es heute noch auf dem Schiff?

Seeleute hatten kein einfaches Leben. Vielleicht weil ihr Schicksal auf den Schiffen ungewiss war, war ihr Leben auf See von Aberglauben und Ritualen durchsetzt. Einige davon haben bis heute überlebt? Wissen Sie zum Beispiel, warum man montags nicht segelt und warum es sich nicht lohnt, nachdenklich am Heck zu stehen? Erinnern wir uns an die berühmtesten davon!


Schiffe fahren durch die Meere seit Tausenden Jahren. Sie stellen eine eigenartige und in sich verschlossene Welt inmitten des wunderschönen und manchmal auch grausamen Ozeans dar. Das Leben der Seemänner war ganz hart gewesen und gerade deshalb war auf den Schiffen eine ganze Reihe von Bräuchen, Gewohnheiten und Traditionen entstanden.


Diejenigen, die sich als praktisch gezeigt haben, sind zu einem untrennbaren Teil des Seerechtes geworden, einige historische Gewohnheiten sind ins Vergessen geraten und aus einigen ist ein Aberglaube entstanden, der heutzutage nur Lächeln erweckt. An anderen Bräuchen halten wir fest und wissen eigentlich nicht mehr warum. Versenken wir uns jetzt zusammen für einen Moment in die Welt der alten Bräuche, Legenden und des Aberglaubens und gedenken wir der bekanntesten!  


Schiffe fahren durch die Meere seit Tausenden Jahren 

Wann sollte man auslaufen und was sollte man auf dem Schiff keineswegs nicht tun?

Am Montag fährt man nicht aus. Sollen wir am Freitag segeln?

Seit Urzeiten hatte auf dem Meer gegolten, dass Montag ein unglücklicher Tag ist und dass man am Montag besser nicht lossegeln sollte. Auch gegenwärtige Segler halten an diesem Brauch fest. Wissen Sie warum? In ferner Vergangenheit zahlte man am Montag aus, und zwar buchstäblich. Verstoße aus der vorigen Woche ahndete der Bootsmann und sein Helfer mit einer Knute in der Hand.

In einigen Gebieten gilt als Pechtag der Freitag. Am Freitag kann man fahren, nur nicht eine neue Fahrt beginnen.

Seit Urzeiten hatte auf dem Meer gegolten, dass Montag ein unglücklicher Tag ist und dass man am Montag besser nicht lossegeln sollte 

Das Gepfeife bringt den Sturm

Auf einem Schiff ist auch das Pfeifen verboten. Weil derjenige, der pfeift, den Wind allein anzweifelt und provoziert. Und dieser rächt sich bald mit einem Wirbelsturm oder Gewitter. Nur die Bootspfeife kriegt eine Ausnahme. Ein Hufeisen auf dem Mast sollte aber ein Gewitter zuverlässig vertreiben.

Was bringt Pech

Es gibt mehrere Bräuche und den Aberglauben, von denen das Leben auf einem Schiff umwittert ist, wie auch von den Wellen auf dem Meer. Zum Beispiel sollte das Deck grundsätzlich mit dem rechten Fuß betreten werden. Oder wir sollten keine Bananen fahren, weil diese den Tod hervorrufen. Oder angeblich sollte das Haare- oder Nägelschneiden den Neptun ärgern und Unglück bringen.


Das Gepfeife bringt den Sturm

 



Wo verweilen die Seelen von toten Matrosen?

Auf einem Boot wird nicht angestoßen und der Trinkspruch hat gewisse Regeln  

An Bord wird nicht mit Gläsern angestoßen, damit wir die toten Seemänner nicht aufwecken oder stören. Die könnten dann bei dem Törn Schäden anrichten.

 

Auf einem Boot trinkt man immer sitzend, es wird nicht aufgestanden. Dieser Brauch kommt aus sehr ferner Vergangenheit. Sie können es selbst probieren, in der engen Kabine mit fest eingebautem Möbel an den schrägen Wänden eines Segelschiffst und mit schaukelndem Boden unter Ihren Füßen stehend zu trinken. Und die erste Runde gehört selbstverständlich in das Meer, die gehört dem Meeresgott, soll es der Neptun, Poseidon oder vielleicht der nordische Njörd sein.


Und die erste Runde gehört selbstverständlich in das Meer, die gehört dem Meeresgott

 



Zu einer Runde gehört noch ein Brauch, den schon vor Langem so schön beschrieben wurde:

 
„Vor vielen Jahren trank man im Offiziersspeisezimmer die Ration von Rum oder tropischem Wein vor der Hauptspeise und mit dem Trinkspruch, den der dienstlich älteste Offizier ausbrachte. Aber wie sollte sich einer immer etwas Neues einfallen lassen? Und so hat sich während der Zeit ein System der Trinksprüche für jeden Wochentag stabilisiert. Sie lauteten ungefähr so:
 
Montag: "Auf das Vaterland!“
Dienstag: "Auf unsere Mütter!“
Mittwoch: "Auf uns!"
Donnerstag: "Auf den König!“
Freitag: "Auf den Heimathafen!"
Samstag: "Auf unsere Geliebten und Frauen!“
Sonntag: "Auf die, die auf dem Meer sind!"
 

Diese Tradition der Trinksprüche im Speisezimmer gehört schon der Vergangenheit, einige davon blieben aber trotzdem erhalten.“

Warum warnen uns die Möwen vor einem Gewitter?

Die folgende Legende stammt aus rauen Orten der wilden Felsen, Gewitter, Nebel und Strömen – aus dem Nordschottland. Wenn ein Seemann auf dem Meer stirbt und sein Körper den Weg zurück auf das Festland sucht, verwandele sich seine Seele in eine Möwe. Diese fliege an dem Geburtsufer herum und aufmerksam folge die fahrenden Schiffe. Wenn ein gefährliches Gewitter kommt, rufe der Verstorbene seine lebenden Gefährten und versuche sie durch sein Geschreie zu warnen.

In den Legenden verbirgt sich auch ein großer Teil der Wahrheit. Probieren Sie manchmal vor einem Gewitter die Möwen zu beobachten. Eher ein modernes Gerät es tun kann, fühlen die Möwen das kommende Gewitter. Sie ziehen sich zum Heck und schreien anders als sonst. Auf einem Schiff ist es seit jeher verboten die Möwen zu jagen oder auf eine Möwe zu schießen. Andere Bräuche schreiben dieselbe Rolle auch den Delfinen oder Albatrossen zu. 


Auf einem Schiff ist es seit jeher verboten die Möwen zu jagen oder auf eine Möwe zu schießen

 


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Mysteriöse Gestalten auf und in dem Meer

Hinterlistige Sirenen und geheimnisvolle Seejungfrauen

Ursprüngliche Sirenen sollen von der Taille nach oben einen weiblichen Körper gehabt haben, von der Taille nach unten einen Vogelkörper. Sie sollen zauberhaft schön gesungen und mit ihrem unwiderstehlichen Gesang die Seemänner zu ihren Inseln gelockt haben, wo gefährliche Riffe auf sie lauerten. Später sollen die Sirenen aus den Inseln in das Meer umzogen sein und ihr Körper soll sich in einen fischartigen umwandelt haben. Und seit dieser Zeit seien die Seejungfrauen auf der Welt.

 

Sie seien jetzt netter, aber ab und zu verlocken sie jemanden, in das Meer zu ihnen zu springen. Warum die Matrosen zu einem Sprung ins Meer so unwiderstehlich gelockt sind, ist aber mit Geheimnissen verhüllt. Bei einer längeren Fahrt ist es daher ratsam, nicht allein auf dem Heck zu stehen und in die Wellen zu schauen. Besonders abends nicht.

 

Und Vorsicht, in der Region von Trinidad und Tobago wird das Meer von Seejunggesellenbewohnt. Diese seien imstande verschiedene Wünsche zu erfüllen. 

Hinterlistige MeerjungfrauenHinterlistige Meerjungfrauen

 

Davy Jones, der Schädiger


Wissen Sie, wer Davy Jones ist? Es geht um einen Zwerg, der auf dem Schiff auf verschiedene Weise schädigt. Wenn etwas auf einem Boot passierte, sei es mit der Ausrüstung oder mit Menschen, und niemand die Verantwortung tragen wollte, wälzte man die Schuld gerade auf ihn ab.

Warum schmücken sich die Seemänner?

Ohrringe

Warum die alten Seebären Ohrringe trugen? Sie glaubten, es bringt ihnen bessere Sehkraft und meinten, dank der Druckpunkte auf dem Ohr sei die eventuelle Seekrankheit milder. Und außerdem garantierte ein goldener Ohrring eine anständige Beerdigung. Einfach darum, dass wenn die Leiche an Land gespült wurde, konnte der Ohrring die Bestattungskosten decken.

Tätowierung

Die Seemänner hatten oftmals eine Tätowierung. Sehr populär waren die Motive mit Hühnchen und Schweine auf den Beinen. Sie sollten dem Überleben bei einem Schiffbruch helfen.


Tätowierung

 

Und wo liegt der Matrosenparadies?

Das Leben auf einem Schiff war ziemlich hart gewesen und deshalb war es schwer, die Männer zu einem Dienst zu motivieren. Daher ist ein Ammenmärchen entstanden, dass für die Matrosen, die auf dem Meer ums Leben kommen, ein Platz in dem echten Matrosenparadies reserviert ist. Wie solches Paradies aussah, wurde in einem alten Text erhalten:

“Kein Wasser, nur grüne Wiesen erstrecken sich weit. In der Luft schallt schöne Musik, inmitten steht eine Bar, wo junge Bardamen nach Belieben ausschenken. Nicht zu viel gekleidete Tänzerinnen tummeln sich herum und verführen die unalternden Matrosen, ohne von ihnen Eheversprechen oder andere Verpflichtungen zu verlangen. Aber wehe, wenn sie unzufrieden verstummen, da stürmt unten das Meer.“
Ein gutes Wetter auf dem Meer verdanken wir also unseren tüchtigen Vorgängern.
Der Matrosenparadies

 


 Zu den Schifffahrten gehört eine ganze Reihe von verschiedenen Legenden. Die bekannteste ist ohne Zweifel die über dem fliegenden Holländer. Sie finden ihn in dem Artikel 10 berühmteste fiktive Seeleute.


Halten Sie an einigen Bräuchen abergläubisch fest, oder auch nicht, vergessen Sie bei einem Trinkspruch nicht diejenigen, die gerade auf dem Meer verweilen. Und sie können vielleicht auch an diejenigen denken, die auf dem Meer lange her vor uns auf dem Meer waren und nicht mehr unter uns sind.

 

Ist es schon klar, wohin Sie segeln? Bei der Auswahl einer Segelroute und des besten Bootes stehen wir Ihnen gern mit unseren Empfehlungen zur Verfügung. Und weil man immer am Samstag lossegelt, können Sie Ihre Ruhe bewahren.

 

Planen Sie Urlaub auf dem Boot? Wenden Sie sich an mich!