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Berühmte Schirmherren der Segler, Bootsfahrer und Seefahrer

Berühmte Schirmherren der Segler, Bootsfahrer und Seefahrer

Seeleute und Matrosen haben schon immer ein gefährliches Leben auf See geführt. Kein Wunder also, dass sie viele Gönner und Beschützer haben. Wer kümmert sich also um uns auf See und hilft uns in der Not?


Das Brot der Matrosen und Seefahrer war immer gefährlich verdient. Kein Wunder, dass sie viele Patrone und Beschützer haben. Wer kümmert sich um uns auf der See und kommt zur Hilfe? Die europäischen Patrone werden Sie vielleicht kennen, aber wissen Sie auch, auf welchen Meeren Sie die liederliche Mami Wata schützt? Wir stellen sie Ihnen heute alle vor!


Christliche Patronen der Matrosen

Der heilige Brendan

Einer der berühmtesten Patrone ist der heilige Brendan (auf irisch Bréanainn), auch als Brendan der Reisende bezeichnet. Einer Legende nach hatte dieser ursprünglich irischer Priester und einer der Zwölf Apostel von Irland schon ein tausend Jahre vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckt. Die Berichte über seine Fahrten versetzen sogar erfahrene Abenteurer in Erstaunen. Angeblich hat er sogar das Land der Heiligen entdeckt, wo er nach sieben Jahren von wilder Seefahrt angekommen ist. So ist es kein Wunder, dass er gerade zum Schutzpatron der Seefahrer geworden ist.


Der heilige Brendan



In Kontinentaleuropa sind aber eher der heilige Nikolaus und (bei den Binnenschiffern) der heilige Johannes Nepomuk bekannt.



Der heilige Nikolaus 

Er fuhr auf der See sehr viel und Gott selbst hat ihn angeblich vor Gefahren geschützt. Der heilige Nikolaus hätte sogar Piraten auf den wahren Glauben bekehrt, die ihn überfielen. Einer Legende nach rettete er mit seinen Gebeten Matrosen aus einem schrecklichen Sturm. Eine andere Legende berichtet, wie er mit einem Karpfen ein Loch im Boot gestopft hatte und wie er einen Matrosen erwachte, der vom Mast stürzte.

 

Der heilige Nikolaus ist nicht nur einen lieber Heiliger, der Geschenke bringt, aber kann sich in einen echt wilden Poseidon verwandeln. Wenn er wütend wird, löst er Stürme und Orkane aus, er ist eben der Herr der Meere im Guten wie im Bösen. In Bulgarien zum Beispiel bleiben alle Seefahrer und Fischer am Nikolaustag (auf bulgarisch Nikulden) lieber an Land. Und wenn es nicht anders geht, empfiehlt man lieber zu ankern und nicht den ganzen Tag zu fahren. In jedem Fischerhaushalt in Bulgarien kann man eine Ikone des heiligen Nikolaus auffinden und die Kerze vor ihr muss immer leuchten, wenn ein Familienmitglied auf der See ist.


Der heilige Nikolaus 

TIPP YACHTING.COM: Und warum verteilt der heilige Nikolaus (bzw. Santa Claus in angelsächsischen Kulturen) eigentlich Geschenke? Der Legende nach wollte in Nikolaus’ Heimatstadt ein armer Adeliger seine drei Töchter verkaufen, weil er sich keine Mitgiften leisten konnte. Nikolaus warf ihnen bei Nacht einen Geldbeutel in ein offenes Fenster, damit sie heiraten konnten. Eine der Versionen beschreibt, der Geldbeutel sei in einer trocknenden Socke gelandet. Die Legenden haben sich dann mit nordischen Sitten vermischt und es entstand der gute Weihnachtsmann, der auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten ankommt. Nikolaus wird in jedem Land etwas anders genannt: Nicolas, Nikolai, Klaus, Claus, Claes oder Nils. Siehe unseren Artikel 99 Tipps für Weihnachtsgeschenke für Segler.


Der heilige Johannes Nepomuk

Der heilige Johannes Nepomuk is böhmischer und bayerischer Landespatron, aber hauptsächlich ein Patron von Flößern, Schiffern, Pilgern und Eishändlern, aber auch Schutzpatron gegen Hochwasser. So manch ein Flößer auf Süd- und Mitteldeutschen Flüssen begab sich unter seinen Schutz. 

 

TIPP YACHTING.COM: Die wahrscheinlich gefährlichste Stelle für Flößer in Deutschland war die Klamm bei Fall auf der Isar. Hier mussten Floßherren mit dem Potschen ganz stark rudern, damit sich das Floß nicht an den Felsen zerschmettert. Heute ist die Klamm von der Talsperre Sylvenstein verdeckt.


Der heilige Johannes Nepomuk

Der heilige Clemens

Ursprünglich ein Papst, später ein gefangener auf der Krim, wo er für dürstende Minenarbeiter eine Quelle öffnete und somit viele zum Christentum bekehrte, wofür er allerdings an einem Anker im Meer versenkt wurde. So wurde der Anker, das Symbol der Hoffnung, zu seinem Attribut. Er ist der Schutzpatron von Seeleuten und gegen Stürme, was uns auf der See oft nützlich ist. Am meist bekanntesten ist dieser Patron in Dänemark.


Der heilige Clemens

Die heilige Christina von Bolsena

Die heilige Christina von Bolsena in Italien ist eine der wenigen Patroninen von Seeleuten. Die Märtyrin wird oft mit einem Schiff abgebildet. Sie sollte in dem Bolsenasee an einem Mühlstein versenkt werden, doch Engel haben sie über Wasser zurück aufs Land gebracht. Daher leitet sich ihr Patronat über den Matrosen ab.


TIPP YACHTING.COM: Mögen Sie einen Ausflug in die Segelgeschichte?  Lesen Sie auch einen Artikel über geheimnisvolle Bräuche und Aberglauben auf See oder einen Artikel über traditionelle Matrosen-Tattoos und ihre Bedeutungen.


Mehr Tipps aus dem Yachtleben:


Meeresherrscherinnen, die Sie außerhalb von Europa beschützen werden

In Europa kümmern sich um unseren Schutz fast ausschließlich Männer, aber in der Welt ist genau umgekehrt. Patroninen werden Sie auf Fahrten entlang der Küsten von Afrika, Asien und Südamerika schützen. Natürlich sind sie viel wilder als ihre europäischen Kollegen. Oft werden sie mit Meerjungfrauen gleichgesetzt.


Mami Wata

wird. Mami Wata wird meistens als eine liederliche Frau von fast übermenschlicher Schönheit geschildert. Sie hat glänzende Augen und einen sehr verführerischen Blick. Sie prunkt mit ihren unglaublich langen Haaren und meistens heller Haut. Das Haar kann wellig oder lockig sein, schwarz oder blond, offen oder nach hinten gekämmt. Denen, die sie verehren, bringt sie Glück und Schutz, aber wer sie verärgert, kann mit einer schrecklichen Rache rechnen.

 

 TIPP YACHTING.COM: In vielen Teilen von West- und Mittelafrika gilt “Mami Wata” als ein Slangausdrück für eine außergewöhnliche und wunderschöne Frau.

In uralten Texten tretet Mami Wata als eine Meerjungfrau auf. Der obere Teil ihres Körpers ist menschlich und natürlich immer entblöst. Der untere Teil ist ein Fisch- oder Schlangenschwanz. 


Mami Wata im Museum, Philadelphia

Yemayá, Herrscherin der Meere

Die wunderschöne Yemayá wird immer in blau und weiß abgebildet, oft mit Perlen und Muscheln. Sie trägt ein Kleid mit sieben Röcken, die die sieben Meere repräsentieren. Sie wird auch als “Mutter aller Fische” bezeichnet, und weil das Leben im Meer entstanden ist, wird sie auch als Mutter von allen Lebensformen und Symbol der Geburt gesehen.

 

Deswegen ist sie auch Beschützerin von Schiffen und Booten und kümmert sich um ihre sichere Reise, den Fischern bringt sie Fische. Wenn sie aber mal wütend wird, kann sie sehr wild und zerstörerisch sein, so wie ein Sturm auf der See. Man sagt, dass sich ihr Zorn in der Form von riesigen Flutwellen zeigt.


Yemayá, Herrscherin der Meere



Eine von den Legenden hält sie für Mami Wata - nach Amerika ist sie mit dem Sklavenhandel gekommen, erwarb dort einen neuen Namen und fing einen neue Geschichte an. In manchen Legenden ist sie eine Meerjungfrau. Am meisten ist sie in Brasilien populär.


Die Meeresgöttin Tin Hau

Diese Meeresgottheit, auch Mazu genannt, ist besonders in China und Hongkong bekannt. Matrosen und Fischer verehren sie in den vielen ihr eingeweihten Templen um bitten sie um Schutz und Hilfe. Es kommen auch Leute, um sich zu bedanken, falls sie auf dem Meer irgendeine Katastrophe oder gefährliche Situation überlebt haben. Sie zünden Räucherstäbchen an und bringen Geschenke und Opfer - meistens gebratenes Schweinefleisch, Gemüse und Obst.

 

Und warum ist die Patronin gerade Tin Hau? Nach einer Legende lebte dieses Mädchen im 10. Jahrhundert und konnte Stürme vorhersagen. Sie ist bei einem Versuch, ihren Vater und Bruder auf der See zu retten, ums Leben gekommen. Nach ihrem Tod wurde ihr Geist oft auf Schiffen gesehen, die in Gefahr geraten sind und den das Versenken drohte.


Die Meeresgöttin Tin Hau



Und wie wir bereits angedeutet haben, haben wir noch mehr Fürsprecher und Patronen. Auf der See hilft uns auch der heilige Christophorus, einer der 14 heiligen Nothelfer, oder sogar der Erzengel Michael. Und weitere kommen noch dazu: der selige Petrus Gonzales, der heilige Erasmus, der heilige Franz Xaver oder der heilige Andreas.

 

Bisher haben Sie sich wahrscheinlich nur auf den Altrömischen Gott Neptun (altgriechisch Poseidon, nordisch Njörd) verlassen. Jetzt können Sie beim Prost auch andere Namen erwähnen. Wohin wird es dann im nächsten Jahr mit ihrer Hilfe sein? Wir haben genügend Boote für Sie um die ganze Welt!


 


 

FAQ: Berühmte Gönner der Seefahrer