Das erste Mal auf einem Hausboot: 25 Dinge, die Sie wissen müssen!

Das erste Mal auf einem Hausboot: 25 Dinge, die Sie wissen müssen!

Für diejenigen, die ihren ersten Urlaub auf einem Hausboot verbringen möchten, haben wir Antworten auf die häufigsten Fragen unserer Kunden zusammengestellt.

Das Hausbootfahren auf den Flüssen und Kanälen Europas zieht viele Reisende an, auch solche, die noch nie mit einem Boot unterwegs waren. Aber was müssen Sie wissen, bevor Sie sich auf die Wasserstraßen begeben, und warum sollten Sie keine Angst davor haben? 

1) Brauche ich einen Bootsführerschein oder einen anderen Führerschein, um ein Boot zu fahren?

Das hängt von dem Land ab, in das Sie reisen. In den meisten Ländern ist jedoch kein Führerschein erforderlich und jeder über 18 kann ein Hausboot fahren. In den Niederlanden, Irland, Polen und Italien brauchen Sie nur einen Personalausweis oder Reisepass. In Frankreich können Sie bei Hausbootvermietern nach einer Grundausbildung einen "vorläufigen Führerschein" erwerben, der für die Dauer Ihrer Reise gültig ist. In Deutschland ist die Situation von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – in Mecklenburg und Brandenburg können Sie nur mit einem Mietschein fahren; südlich von Berlin, einschließlich der Fahrt durch Berlin selbst, benötigen Sie eine Kapitänslizenz. Ob mit oder ohne Führerschein, denken Sie daran, dass der Kapitän vor oder während der Fahrt niemals Alkohol oder andere berauschende Mittel zu sich nehmen darf.

2) Kann ich ein Boot fahren, auch wenn ich noch nie eines gefahren habe?

Auf jeden Fall. Hausbootfahren ist ziemlich langsam und die Steuerung ist einfach – das Boot hat in der Regel einen Gashebel mit zwei Stellungen (vorwärts und rückwärts) und ein Steuerrad, so dass Sie es im Handumdrehen beherrschen. Außerdem zeigen Ihnen die Mitarbeiter des Unternehmens, von dem Sie das Boot übernehmen, alles vom Steuern bis zum Anlegen.

Zwei Frauen an Bord eines Hausbootes, die steuern

3) Wie kann ich meine Reise planen? Wie weit kann ich an einem Tag fahren?

Die normale Reisegeschwindigkeit eines Hausbootes liegt bei 6-10 km/h (stromabwärts etwas schneller), und die Durchfahrt durch eine Schleuse dauert durchschnittlich 20 Minuten. Wenn Sie 4 bis 6 Stunden am Tag fahren, können Sie zwischen 30 und 40 km zurücklegen (ohne die Zeit in den Schleusen). Sie können also Ihre Reise entsprechend planen und ausrechnen, wo Sie einen Zwischenstopp einlegen, und wie viele Tage Sie für Ihre Reise benötigen.

YACHTING.COM TIPP: Es gibt nichts Besseres als einen Urlaub auf dem Wasser zu verbringen. In unserem Leitfaden 9 Gründe, warum ein Hausboot besser ist als ein Hotel haben wir genau beschrieben, was Sie von einer Hausbootreise erwarten können, und warum Sie sie unbedingt ausprobieren sollten.

4) Wo kann ich beim Hausbootfahren festmachen?

Einer der Vorteile des Hausbootfahrens ist, dass Sie praktisch überall anhalten können – außer an Orten, die sich in Privatbesitz befinden, oder wo dies ausdrücklich verboten ist. Das bedeutet, dass es kein Problem ist, außerhalb der Stadt auf dem Land zu bleiben – achten Sie nur darauf, die Umwelt zu respektieren und rücksichtsvoll zu sein. In den Städten und Dörfern können Sie die Yachthäfen nutzen, die für Boote ausgelegt sind. Einige von ihnen sind kostenlos, andere kostenpflichtig – in der Regel diejenigen, in denen man einen Strom- oder Wasseranschluss hat. Aber diese Häfen sind praktisch und bieten eine Reihe von Einrichtungen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Wenn Sie Ihr Hausboot mieten, erhalten Sie eine Karte der Häfen.

5) Wie verankert man sich auf dem Land?

Wenn Sie auf dem Lande ankern möchten, ist das Hausboot mit Anlegestangen ausgestattet. Das Team an Ihrer Abfahrtsbasis wird Ihnen bei der Einweisung zeigen, wie man sie benutzt. Wenn Sie auf einem See ankern wollen, prüfen Sie die Wetterbedingungen – bei starkem Wind ist das Ankern auf einem See keine gute Idee. Und beachten Sie, dass Sie in Irland nur tagsüber auf Seen ankern dürfen.

6) Gibt es etwas, worauf man achten sollte?

Achten Sie auf das Wetter. Wenn Sie in Städten unterwegs sind, müssen Sie sich darüber nicht so viele Gedanken machen, aber auf Seen zum Beispiel kann starker Wind gefährlich sein. Verankern Sie sich also gut und fahren Sie nicht, wenn es riskant wäre. Achten Sie auch auf Kanälen, die durch die Landschaft führen, auf große herabgefallene Äste in Windrichtung. Bei niedrigem Wasserstand und Trockenheit können Untiefen oder Felsen eine Gefahr darstellen – der Bootsverleih wird Sie darauf hinweisen. Achten Sie auch auf andere Boote und, auf Seen, auf Personen, die auf Jetskis rasen. Genau wie beim Autofahren sollten Sie andere im Auge behalten. Und halten Sie sich an die Regeln und Richtlinien, die Ihnen der Bootsverleih mitteilt.

7) Wie schaffe ich es durch die Schleuse?

Die Anzahl der Schleusen variiert je nach Zielort (wenige, wenn die Landschaft flach ist, aber viele in hügeligem Terrain). Haben Sie keine Angst vor ihnen und versuchen Sie nicht, Ihre Pläne anzupassen, um sie unnötig zu umgehen – es ist überhaupt nicht schwierig, eine Schleuse zu passieren. Außerdem können Sie die Zeit, die Sie in den Schleusen verbringen, nutzen, um andere Reisende zu treffen und vielleicht einige interessante Tipps zu erhalten. Die Durchfahrt durch eine Schleuse ist einfach, wenn Sie die Grundregeln beachten: Fahren Sie langsam und vorsichtig, und haben Sie Geduld, wenn mehrere Boote warten.

Hausboot auf dem Weg durch die Schleusen

YACHTING.COM TIPP: Was sollten Sie vor Ihrem ersten Hausbooturlaub noch wissen? Wie Sie das ideale Reiseziel für Ihre Crew auswählen, welche Klasse von Hausbooten Sie wählen sollten, was Sie für die Reise einpacken sollten... Erfahren Sie alles, was Sie vor Ihrer ersten Reise wissen müssen, in unserer Rubrik  Das erste Mal auf einem Hausboot.

8) Sind alle Schleusen automatisch? Muss ich dazu etwas wissen?

Es gibt verschiedene Arten von Schleusen – handbetriebene mit Schleusenwärter, automatische mit Schleusenwärter (meist an größeren Flüssen), aber auch handbetriebene Schleusen ohne Schleusenwärter (an Kanälen und Flüssen, die weniger stark frequentiert sind). Wenn Sie auf eine solche Schleuse stoßen, müssen Sie sie selbst überwinden – es ist einfacher, wenn Sie zwei weitere Personen dabei haben, die Ihnen helfen. Die Techniker an der Ausstiegsstelle führen Ihnen das automatische Schleusensteuerungssystem vor und erklären Ihnen, wie Sie es bedienen. In der Bordbroschüre finden Sie außerdem Anleitungen zu den verschiedenen Schleusentypen und deren Bedienung, so dass Sie unterwegs alles nachlesen können. Sie können sich aber auch darauf verlassen, dass der Schleusenwärter Ihnen hilft, auch wenn er Ihre Mitarbeit benötigt. Dies alles wird Ihnen an Ihrer Abfahrtsbasis erklärt.

YACHTING.COM TIPP: Reizt Sie ein Urlaub auf einem Hausboot, aber Sie haben keine Erfahrung? Kein Problem! In unserem Artikel 5 beste Hausbootrouten für Einsteiger stellen wir Ihnen Strecken vor, die für jeden geeignet sind. Sie müssen sich nur entscheiden, ob Sie lieber Sehenswürdigkeiten besichtigen, oder auf dem ruhigen Wasser eines Sees entspannen möchten.

9) Wie viel kostet es, eine Schleuse zu passieren?

Die Benutzung einer Kanalschleuse ist kostenlos. Es ist jedoch in der Regel üblich, dem Schleusenwärter ein Trinkgeld zu geben – fragen Sie die Firma, von der Sie das Boot gemietet haben. In Frankreich beispielsweise gibt man in der Regel etwa 1 Euro Trinkgeld (aber das liegt natürlich in Ihrem Ermessen). In den Niederlanden finden Sie manchmal einen Pflock an einer Stange, in den Sie ein Trinkgeld stecken können.

10) Sind die Schleusen ununterbrochen geöffnet?

In Frankreich sind sie normalerweise von 9 bis 19 Uhr geöffnet, mit einer Mittagspause. Erkundigen Sie sich jedoch, ob die Schleusen an Feiertagen wie dem 1. Mai oder dem 14. Juli geschlossen sind. In Irland, den Niederlanden, Deutschland und der Venezianischen Lagune in Italien sind die Schleusen ganztägig geöffnet – informieren Sie sich in Ihrem Logbuch.

11) Kann man mit einem Hausboot auch nachts fahren?

Es ist verboten, den Fluss nachts zu befahren, da das Manövrieren in der Dunkelheit eine Reihe von Komplikationen mit sich bringt. Auch die Schleusen sind nachts geschlossen.

Hausboot vor Anker bei Nacht

12) Muss ich das Hausboot an den Ort zurückbringen, an dem ich es gemietet habe?

Wenden Sie sich an unseren Vertriebsmitarbeiter, um alle Optionen bei der Buchung Ihres Bootes zu besprechen. Normalerweise werden Hausboote für Hin- und Rückfahrten gechartert, aber viele Unternehmen bieten auch Einwegfahrten an, mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Taxitransport zum Abfahrtsort oder umgekehrt, Transfer Ihres Fahrzeugs zum Zielort oder Beratung über öffentliche Verkehrsmittel.

13) Wo kann ich mein Auto abstellen?

Die meisten Flussstationen, die Hausboote vermieten, bieten auch kostenpflichtige Parkplätze an (bewacht, manchmal sogar überdacht). Besprechen Sie alle Optionen mit unserem Verkaufsteam, wenn Sie Ihre Reise buchen.

14) Kann ich mit dem Hausboot fahren, wo ich will?

Während Ihres Urlaubs können Sie Ihr Hausboot im Allgemeinen überall fahren und anlegen (außer an Orten, an denen das Anlegen von Hausbooten verboten ist). Allerdings müssen Sie sich immer an die Mietdauer des Hausboots halten. Planen Sie also Ihre Reise so, dass Sie rechtzeitig zurückkommen.

Hausboot, das eine kleine Bogenbrücke trägt

15) Wie lange reichen die Wasservorräte auf meinem Hausboot?

Das Fassungsvermögen des Wassertanks variiert je nach Größe und Art des Bootes, reicht aber in der Regel für etwa zwei Tage. Es wird empfohlen, den Wassertank jeden Tag nachzufüllen. Das Wasser aus den Tanks ist trinkbar, aber wir empfehlen, es hauptsächlich zum Duschen, Kochen, Geschirrspülen und Reinigen zu verwenden.

16) Wo kann ich meinen Wassertank auffüllen?

Entlang der Wasserwege gibt es eine Reihe von Wasserentnahmestellen – diese sind auf der Karte eingezeichnet, die Sie an Bord des Bootes finden. Prüfen Sie dies bei der Buchung.

17) Wie lange reicht der Kraftstoff auf einem Hausboot?

Achten Sie bei der Planung Ihrer Reise darauf, dass Sie neben der Hausbootmiete auch die Kosten für den Treibstoff einkalkulieren, der separat berechnet wird. Der Tank ist voll, wenn Sie losfahren, was für einen zweiwöchigen Urlaub ausreichen sollte. Das Boot wird dann bei Ihrer Rückkehr zur Basis aufgetankt, wobei Sie den Treibstoff selbst bezahlen. Sollte Ihre Reise länger dauern, besprechen die Mitarbeiter des Bootsverleihs alles mit Ihnen zu Beginn der Reise.

18) Gibt es auf dem Boot Standardsteckdosen mit 220 V?

Boote sind in der Regel mit einer Batterie oder einem Generator für Wechselspannung ausgestattet. Dieser Strom wird für die Beleuchtung und den Kühlschrank verwendet – aber rechnen Sie damit, dass die Batterie recht schnell leer ist, sodass Sie sie im Hafen wieder aufladen müssen. Das Boot hat auch eine 12-Volt-Steckdose, an der Sie Ihr Handy aufladen können, aber vergessen Sie nicht, einen Adapter mitzunehmen.

19) Wird mir auf dem Hausboot nicht kalt? Gibt es eine Heizung?

Die Boote haben eine Heizung, die entweder mit Gas oder mit Diesel betrieben wird. Lassen Sie sich bei der Übergabe zeigen, wie man sie bedient.

20) Kann ich auf dem Boot kochen? Wie ist es ausgestattet?

An Bord finden Sie Geschirr, Besteck und alles, was Sie zum Kochen brauchen. Die meisten Schiffe verfügen über einen Herd, einen Backofen, einen Kühlschrank, eine Spüle, Töpfe und Pfannen, sowie eine Reihe von Utensilien, die für die maximal erwartete Anzahl von Passagieren an Bord ausreichen.

Ausgestattete Küche auf dem Hausboot Tarpon 49 Quattro Prestige

Die Küche auf der Tarpon 49 Quattro Prestige ist gut ausgestattet

21) Sollte ich meine eigene Bettwäsche mitbringen?

Das hängt von den einzelnen Unternehmen ab. Erkundigen Sie sich bei der Buchung Ihres Bootes – einige bieten Wäsche an, andere nicht. Prüfen Sie auch, ob die Bezahlung der Wäsche in der Bootsmiete enthalten ist.

22) Gibt es auf dem Boot heißes Wasser?

Ja. Wenn der Motor läuft, produziert er heißes Wasser. Wenn das Wasser ausgeht, lassen Sie den Motor einfach ein paar Stunden lang laufen.

23) Wo kann ich meine Lebensmittel kaufen?

Es ist kein Problem, in den Dörfern und Städten, durch die Sie fahren, einzukaufen – Sie erhalten vor Ihrer Abreise eine Karte. Es ist jedoch ratsam, vor der Abreise einen Großeinkauf für Grundnahrungsmittel zu tätigen. Supermärkte finden Sie in der Nähe der meisten Hausbootbasen. Alternativ können Sie das Unternehmen auch dafür bezahlen, dass es Ihren ersten Einkauf für Sie erledigt, denn einige bieten diesen Service an.

24) Was ist, wenn das Boot eine Panne hat oder etwas daran kaputt geht?

Wenn Sie Probleme haben, rufen Sie die Abfahrtsbasis an, dort ist immer jemand erreichbar – die Nummer finden Sie im Handbuch des Bootes. Wenn das Problem nicht telefonisch gelöst werden kann, wird so schnell wie möglich ein Techniker zu Ihnen geschickt (es ist eine gute Idee, sich Orientierungspunkte in dem Gebiet zu merken, in dem Sie unterwegs sind, damit man Sie so schnell wie möglich finden kann).

25) Was soll ich tun, wenn sich ein Unfall ereignet?

Hausboote sind im Falle eines Unfalls versichert, so dass Sie nur bis zur Höhe der Selbstbeteiligung für Schäden haften. Wir empfehlen Ihnen jedoch, sich die Versicherungsbedingungen genau durchzulesen. Außerdem ist es ratsam, eine eigene Haftpflichtversicherung und eine normale Reiseversicherung abzuschließen.

Welches Hausboot werden Sie für Ihren Urlaub nehmen?

Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl des richtigen Hausbootes und Reiseziels für Ihren Urlaub. Kontaktieren Sie uns.

FAQs: Was Sie vor Ihrer ersten Hausbootfahrt wissen sollten