Quallen im Mittelmeer: Was jeder Segler wissen sollte

Quallen gehören zu den faszinierendsten und optisch auffälligsten Meeresbewohnern. Aber es ist ein großer Unterschied, ob man ihre farbenfrohe Anziehungskraft bewundert oder Angst hat, ins Wasser zu springen, weil sie überall sind. Tatsache ist, dass nicht alle Quallen harmlos sind. Einige können schmerzhafte Stiche verursachen, die unter Umständen sofortige erste Hilfe erfordern, und in den wärmeren Monaten kommt es im Mittelmeer relativ häufig vor, dass man von einer Qualle gestochen wird.

Quallen sind eine potenzielle Bedrohung für alle passionierten Schwimmer, Segler und alle, die gerne in offenen Gewässern baden. Aber Quallen sind weder so aggressiv noch so schädlich für den Menschen, wie viele denken.
Sehen Sie sich diese interessanten Fakten über diese lebenden Organismen an:

• Es wird angenommen, dass sie die ältesten Lebewesen auf unserem Planeten sind.
• Die Artenvielfalt bei Quallen ist bemerkenswert: Es gibt über 2.000 verschiedene Arten, von denen einige noch nicht identifiziert sind.
• Die am weitesten verbreitete und bekannteste Quallenart ist die Leuchtqualle, die sich durch ihre schirmartige Form und ihre ausgeprägten Bewegungen auszeichnet. Einige dieser Arten haben biolumineszente Fähigkeiten, die sie im Dunkeln leuchten lassen. Die Größe der Quallen ist sehr unterschiedlich und reicht von wenigen Zentimetern bis zu fünf Metern im Durchmesser.

Das Mittelmeer beherbergt viele verschiedene Quallenarten, deren Vorkommen von vielen Faktoren wie Klima, Meeresbedingungen und Wassertemperatur beeinflusst wird. Im Mittelmeer sind Quallen in den wärmeren Monaten häufiger anzutreffen, insbesondere von Mai bis Oktober, was genau mit dem Höhepunkt der Segelsaison zusammenfällt.

Gleichzeitig ist das Auftreten von Quallen im Mittelmeer jedoch recht unvorhersehbar und kann von Jahr zu Jahr stark schwanken. Während es in einigen Gebieten der Welt das ganze Jahr über Quallen gibt, wie z. B. im Golf von Mexiko und in einigen Teilen des Pazifischen Ozeans, ist das Vorkommen von Quallen im Mittelmeer eher saisonal.

Im Allgemeinen sind Quallen im Mittelmeer in den Sommermonaten häufiger anzutreffen, wenn die Wassertemperaturen höher sind und mehr Sonnenlicht für das Wachstum und die Ernährung des Planktons zur Verfügung steht.

Der genaue Zeitpunkt und der Ort, an dem Quallen auftreten, kann von Jahr zu Jahr variieren und lässt sich nur schwer vorhersagen. Daher ist es immer eine gute Idee, sich bei den örtlichen Behörden oder Rettungsschwimmern über das Vorkommen von Quallen in einer bestimmten Region zu informieren.

Die Häufigkeit von Quallen im Mittelmeer kann von einer Reihe von Faktoren beeinflusst werden, insbesondere von der Wassertemperatur, dem Nährstoffgehalt und dem Wetter. Es gibt Orte, an denen sie häufiger anzutreffen sind, aber nirgendwo ist dies ein ganzjähriges Problem. Trotzdem muss die Überpopulation von Quallen weltweit angegangen werden.

Quallen gedeihen am besten in warmem Wasser, so dass in Gebieten mit höheren Wassertemperaturen auch die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie in größeren Mengen vorkommen. Im Mittelmeer variieren die Temperaturen je nach Jahreszeit und Ort. In einigen Gebieten, z. B. an der Südküste Spaniens, kann das Wasser das ganze Jahr über warm sein, während es in anderen Gebieten, z. B. an der Nordküste Italiens, nur in den Sommermonaten warm ist. Dies spiegelt sich in der Anzahl der Quallen wider.

Quallen ernähren sich von kleinen Meeresorganismen wie Plankton, so dass in Gebieten mit höherem Nährstoffgehalt auch die Quallenkonzentration höher sein kann. Der Nährstoffgehalt kann durch Küstenabflüsse, landwirtschaftliche Prozesse oder Meeresströmungen beeinflusst werden, die oft Quallen in ein Gebiet bringen.

Stürme und andere Wetterereignisse können die Verteilung und Konzentration von Quallen im Mittelmeer beeinflussen. So können starke Winde Quallen näher an die Küste treiben, während sie sich bei ruhigem Wetter weiter ausbreiten können. Ihre Verbreitung hängt also auch vom Wetter und dessen Veränderungen ab.

Quallen sind in verschiedenen Ländern rund um das Mittelmeer zu finden:

Griechenland: In der Ägäis und im Ionischen Meer kommen mehrere Quallenarten vor, darunter die Ohrenqualle (Aurelia aurita), die Leuchtqualle (Pelagia noctiluca – auch bekannt als Feuerqualle) und die Lungenqualle (Rhizostoma pulmo). Während die Ohrenqualle harmlos ist, sind die Leuchtqualle und die Lungenqualle giftig und können schmerzhafte Stiche verursachen. Die Leuchtqualle ist in griechischen Gewässern in der Regel von Juni bis September anzutreffen, während die Lungenqualle zwischen Mai und August zu finden ist.

In den letzten Jahren hatten die Länder rund um das Mittelmeer mit einem sehr starken Auftreten dieser Quallen zu kämpfen. Am schlimmsten war die Situation in Griechenland, aber es handelte sich bei weitem nicht um ein lokales Problem. Experten haben die steigenden Meerestemperaturen und die Überfischung als Ursache ausgemacht, aber es wurde auch vermutet, dass der Mangel an Regen zum Auftreten der Quallen beiträgt. In der Trockenzeit sinkt der Süßwasserspiegel im Meer, was zu einem thermischen Ungleichgewicht zwischen den Gewässern vor der Küste und dem offenen Meer führt.

Die Leuchtqualle ist die Qualle, die das Mittelmeer am häufigsten plagt, und ihre langen Tentakel können einen sehr schmerzhaften Stich verursachen. Hier ist ihre Schönheit wirklich gefährlich. Diese Quallen ändern im Laufe ihres Lebens ihre Farbe – während sie in der Jugend orange-braun sind, nehmen sie im Erwachsenenalter eine auffällige violette oder rosa Farbe an. Sie haben einen glockenförmigen Körper mit langen, dünnen Tentakeln, und ihre charakteristische rosa-violette Farbe macht sie zu wahrhaft schönen, aber auch gefährlichen Lebewesen.

Obwohl die Leuchtqualle mit 3 bis 12 Zentimetern relativ klein ist, hat sie sehr lange Tentakel, mit denen sie bis zu 2 Meter weit reichen kann. Epaminondas Christou, Forschungsdirektor am Ozeanographischen Institut des Hellenischen Zentrums für Meeresforschung (HCMR), sagte letztes Jahr: "Die Leuchtqualle ist eine pelagische Art, die im offenen Meer brütet und mit den Strömungen zu den Küsten und Stränden treibt. Die Leuchtqualle kommt im gesamten Mittelmeer vor, doch ihr Vorkommen in griechischen Gewässern deutet darauf hin, dass die Ägäis ein Brutgebiet sein könnte. Steigende Meerestemperaturen erhöhen ihre Vermehrungsrate. Andererseits bietet der Rückgang der pelagischen Fische, die sich von ihnen ernähren, der Qualle einen Nährboden. Das Gleiche gilt für den Rückgang der Schildkröten, die sich am liebsten von Quallen ernähren. 

Das Mittelmeer beherbergt mehrere Quallenarten, von denen einige für den Menschen gefährlich sein können. Neben der Pelagia noctiluca gibt es noch weitere Quallenarten, die im Mittelmeer vorkommen:

Aurelia aurita oder Ohrenqualle ist eine durchsichtige Qualle, die ebenfalls häufig und in großer Zahl im Mittelmeer vorkommt. Sie hat einen transparenten, untertassenförmigen Körper mit kurzen, kräftigen Tentakeln und kann von weiß bis blassblau gefärbt sein. Ihr Stachel ist in der Regel nicht gefährlich, kann aber leichte Hautreizungen verursachen.

Das Vorkommen und die Häufigkeit von Quallen ist schwer vorherzusagen, da es von Jahr zu Jahr schwankt. Dennoch ist es wichtig, die Erste-Hilfe-Richtlinien für Quallenstiche zu kennen, wenn man auf einem Boot unterwegs ist.

Quallen kommen in der Regel nur zufällig mit Badegästen in Berührung, aber wenn es dazu kommt, kann es sehr schmerzhaft sein. Die in den Tentakeln befindlichen Nessellzellen, Nematocyten genannt, setzen Fäden frei, die Gift enthalten. Die Zusammensetzung dieses Giftes variiert von Art zu Art, aber im Allgemeinen handelt es sich um eine Mischung aus Proteinen, Enzymen und Nervengiften, die Schmerzen und Lähmungen verursachen. Jedes dieser Elemente trägt zu den neurotoxischen und kardiotoxischen Eigenschaften des Giftes bei.

Wenn Sie von einer Qualle gestochen werden, können Sie ein brennendes Gefühl, Schmerzen und in einigen Fällen eine allergische Reaktion verspüren. Die Schwere des Stichs hängt von der Art der Qualle, der injizierten Giftmenge und der Reaktion der Person auf das Gift ab.

Das sofortige Brennen des Stichs wird in der Regel von Schwellungen und Rötungen begleitet. In extremen Fällen kann es zu einer schweren allergischen Reaktion auf das Gift kommen, die einen anaphylaktischen Schock verursacht, der zum Atemstillstand oder zum Ertrinken des Opfers führen kann.

Wenn Sie von einer Qualle gestochen werden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn die Symptome schwerwiegend sind oder Sie eine allergische Reaktion entwickeln.

Was ist zu tun, wenn Sie von einer Qualle gestochen werden?

1. Vermeiden Sie auf jeden Fall das Kratzen der Wunde. Dadurch können einige der giftigen Zellen der Qualle aktiviert werden, die auf unserer Haut noch inaktiv sind.
2. Reiben Sie die Stelle auf keinen Fall mit einem Handtuch oder Sand ab.
3. Übergießen Sie die Stelle nicht mit Süßwasser.
4. Spülen Sie die Wunde mit Meerwasser ab. Obwohl einige Quellen Urin empfehlen, ist es am sichersten, die Stelle mit Essig abzuspülen. Essig ist eine schwache Säure und verhindert, dass die Nematocyten auf der Haut "explodieren" und weitere Schmerzen verursachen.
5. Zur Linderung der Vergiftungssymptome werden kalte Umschläge für 15 Minuten empfohlen.
6. Bei starken Schmerzen sollten Antihistaminika wie Diphenhydramin verabreicht werden.
7. Die Verwendung von Cortisonsalben oder Sonnenschutzmitteln sowie einer selbst gemachten Mischung aus Backpulver und Wasser kann die Entzündung ebenfalls lindern. In der Regel dauert die Heilung der Wunde 24 bis 48 Stunden.

Die Vorhersage des Quallenvorkommens im Mittelmeer kann, wie bereits erwähnt, schwierig sein, da es von Jahr zu Jahr schwankt. Es gibt jedoch einige Quellen, die uns helfen können, die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen.

Lokale Websites, wie das Hellenic Centre for Marine Research, können Informationen über das Vorkommen von Quallen in Griechenland liefern. Auch die spanische Forschungsgruppe für Meeresbiologie bietet Informationen über das Vorkommen von Quallen im Mittelmeer.

Darüber hinaus gibt es Apps, die Ihnen bei der Überwachung der Quallen im Mittelmeer helfen. Die Ibiza Jellyfish App zum Beispiel bietet Informationen über die Gewässer um Ibiza. Eine andere App namens Jellywatch ermöglicht es den Nutzern, Fotos von Quallensichtungen hochzuladen, um deren Bewegungen zu verfolgen.