Die Seglerin Petra Bošková ist eine der erfahrensten Skipperinnen und hat Orte angesteuert, von denen viele Segler nur träumen. Deshalb haben wir sie ausführlich interviewt, damit wir einige ihrer atemberaubenden Erfahrungen mit Ihnen teilen können. Außerdem haben wir einen Tipp für eine perfekte 14-tägige Segelroute durch die Region zusammengestellt.
Wo liegt Französisch-Polynesien?
Magisches und zauberhaftes Inselparadies im Pazifik
Sie haben mir gesagt, dass Ihnen von allen Reisezielen, die Sie besucht haben, Französisch-Polynesien am besten gefällt. Warum ist es für Sie so faszinierend?
Französisch-Polynesien zieht einen sofort in seinen Bann, sobald man im Flugzeug sitzt. Kurz nach dem Start in Los Angeles ziehen sich die Flugbegleiterinnen die traditionelle polynesische Tracht an und tragen eine weiße Blume hinter dem Ohr, eine so genannte Tiara. Bei der Ankunft auf dem internationalen Flughafen werden Sie von einer einheimischen Musikgruppe begrüßt und bekommen einen traditionellen Blumenkranz um den Hals gehängt. Französisch-Polynesien ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Paradies auf Erden, zumindest sehe ich das so.
Wenn die Mantarochen unter dem Boot tanzen
Im Pazifik ist jeder von der Unterwasserwelt verzaubert. Stimmt es wirklich, dass es nirgendwo anders schöneres Schnorcheln gibt?
Ja, das stimmt. Genau hier, auf der Insel Tahaa, habe ich den schönsten Schnorchelplatz im Ozean entdeckt, in einem Korallengarten mit Tausenden von bunten Fischen. Und ich weiß, dass ich kaum einen schöneren Platz finden könnte. Hier kann man ohne zu zögern Tage verbringen und eine spektakuläre Fahrt durch die herrlichen Korallen genießen.
Gibt es hier noch etwas, das Sie anderswo nicht erleben können?
Als wir nachts in einer der Lagunen ankerten, tanzten wunderschöne Riesenmantarochen unter dem Boot. Das war wirklich eines der schönsten Erlebnisse.
Wie sind die Bedingungen zum Ankern und Segeln in Französisch-Polynesien?
Segler sind sicherlich am meisten an den Bedingungen zum Segeln und Ankern interessiert. Wie sieht die Infrastruktur für Segler dort aus?
Wenn Sie entlang der Gesellschaftsinseln in Französisch-Polynesien segeln, werden Sie keine Yachthäfen finden, zumindest nicht so, wie Sie sie aus Europa kennen. Sie können praktisch überall in den Lagunen ankern, wo die Bedingungen es zulassen, aber Sie müssen sehr vorsichtig sein, was die Tiefe angeht, da die Lagunen sehr seicht sind. Oft ist es notwendig, dass ein Mitglied der Besatzung am Bug steht, um zu beobachten, was unter der Wasseroberfläche passiert.
YACHTING.COM TIPP: Worauf sollten Sie sich beim Segeln im Pazifik vorbereiten? Wie sieht es mit der Route, den Segelbedingungen, den Häfen und dem Leben in Französisch-Polynesien aus? ErfahrenSie alles, was Sie wissen müssen, in unserem Artikel — Segeln Sie in einem exotischen Paradies: alles über Französisch-Polynesien. Reisen Sie mit uns an den Rand der Welt, in ein Land mit wunderschöner Natur, faszinierender Unterwasserwelt, Kultur und freundlichen Einheimischen. Es wird alles erfüllen, was Sie sich von einem exotischen Bootsurlaub wünschen.
Und was ist mit dem Ankern über Nacht?
In den letzten Jahren sind zahlreiche staatlich geförderte Bojen entstanden, an denen Sie sicher für die Nacht anlegen können. Was Sie beim Segeln jedoch berücksichtigen müssen, ist die begrenzte Möglichkeit, Frischwasser nachzufüllen. Für eine komfortable Reise ist daher ein Boot mit einem Wassermacher ein Muss.
Ich denke, das Segeln in Lagunen kann den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben.
Ganz genau. Der größte Adrenalinstoß kommt definitiv beim Segeln vom offenen Meer in die Lagunen der Inseln, vor allem, wenn es einige große Wellenbrecher gibt. Man hat das Gefühl, dass man es gerade noch durch die enge Passage schafft und dann taucht ein riesiger Frachter auf.
Empfohlene Segelroute für Französisch-Polynesien –14 Tage
Mango und Kokosnuss direkt vom Baum in den Mund
Was, glauben Sie, überrascht die Europäer am meisten beim Segeln im Pazifik?
Die Europäer sind definitiv am meisten von der unberührten Natur überrascht, die im Grunde ein großer botanischer Garten ist. Die leuchtenden Farben der blühenden Pflanzen sind wirklich erstaunlich, und überall wachsen Kokosnüsse und Früchte. Schon nach einem kurzen Spaziergang können Sie Limetten, Bananen oder sogar Mangos mitbringen, die frei an den Wegen wachsen.
Ebenso werden Sie von der Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Einheimischen überrascht sein, die Sie niemals mit ausgestreckter Hand um zusätzliches Geld bitten werden. Wenn Sie fragen, sind sie die ersten, die Ihnen helfen.
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Wie entstehen die berüchtigten schwarzen Perlen aus Polynesien?
Neben dem Segeln in einer unglaublichen Umgebung hat Französisch-Polynesien noch viele andere Attraktionen zu bieten. Was sollte man nicht verpassen?
Französisch-Polynesien hat eine unglaublich reiche Geschichte, die sich über Tausende von Jahren erstreckt. Auf der Insel Raiatea kann man zum Beispiel den heiligsten Ort Polynesiens besuchen — Marae Taputapuatea. Dabei handelt es sich um einen uralten heiligen Komplex, der aus mehreren Marae besteht — umrandete Rechtecke, die mit Basalt oder Korallen gepflastert sind. Hier wurden religiöse Zeremonien abgehalten, aber es war auch ein Treffpunkt für Reisende und Schiffsnavigatoren.
Verpassen Sie nicht den Besuch einer Perlenfarm. Sie werden mit eigenen Augen sehen, wie die berühmten schwarzen polynesischen Perlen entstehen.
Empfehlen Sie etwas Bestimmtes, das wir mit ins Boot nehmen sollten?
Nehmen Sie eine gute Schnorchelausrüstung mit, Flossen können vor Ort ausgeliehen werden, und nehmen Sie reichlich Sonnencreme mit, denn auch wenn die Sonne hinter den Wolken ist, kann sie brennen. Die Inseln sind ideal zum Fotografieren, aber nehmen Sie auch eine Unterwasserkamera mit, denn so lebendig und vielfältig das Leben und die Natur über dem Wasser ist, so ist sie es auch unter der Wasseroberfläche. Auch ein echter Angler sollte seine Angelrute nicht zu Hause lassen, aber stellen Sie sicher, dass es eine wirklich gute ist.
Warum eine wirklich gute?
Weil es uns gelungen ist, einen 10 kg schweren Thunfisch zu fangen. Es gibt nichts Besseres als fangfrischen Fisch. Die Hälfte von uns hat ihn roh gegessen, die andere Hälfte hat ihn an Bord gegrillt.
4 Dinge, auf die man bei einem Besuch in Französisch-Polynesien achten sollte
Petra, ist Französisch-Polynesien eine reine Idylle oder lauern dort auch Gefahren?
Es gibt 4 Dinge, vor denen man sich bei einem Besuch in Französisch-Polynesien in Acht nehmen muss:
- Kegelschnecke – kegelförmige Schneckenhäuser, klein und unscheinbar, aber man will ja nicht von einer gestochen werden.
- Steinfisch – dieser Fisch lebt in größeren Tiefen, aber eine Begegnung mit ihm könnte Ihre letzte sein.
- Kokosnuss – eine Kokosnuss, die von der Palme auf den Kopf eines Passanten fällt, kann tödlich sein.
- Kreditkarte – beim Besuch einer Perlenfarm.
Was ist Ihr letztes Wort an alle Segler, die noch zögern?
Es ist ein wirklich wundervoller Teil unseres Planeten, man könnte Wochen hier verbringen und jeden Tag gibt es immer noch etwas, das einen überrascht und in Erstaunen versetzt. Und es lohnt sich, in den sauren Apfel zu beißen und die 24-stündige Flugreise auf sich zu nehmen, denn die Belohnung ist ein wahres Paradies auf Erden.
Wer ist Petra Bošková?
Petra Bošková, Offshore-Yachtmeisterin, ist seit 2004 aktiv im Segelsport tätig. Ihre Segelreise begann in den Gewässern des Mittelmeers (Italien, Kroatien und Griechenland), aber seitdem hat sie eine Fülle von Segelerfahrungen in der Karibik, den Seychellen, Asien und im Pazifik gesammelt. Sher hat ihre eigene Segelyacht — die Dehler 92 Optima.
