Ein Brand auf einem Schiff ist der Albtraum eines jeden Seemanns. Bei dem Brand in der Marina Kaštela in Kroatien am Samstag (29. Mai 2021) wurde dieser Schrecken Wirklichkeit. Glücklicherweise kommen Brände in Yachthäfen nicht allzu oft vor, und wenn, dann brennen sie in der Regel eher auf See.
Dies ist eine äußerst gefährliche Situation, in der das Leben der Besatzung in Gefahr ist und das Schiff, wenn das Feuer nicht rechtzeitig gelöscht wird, nur noch in Schutt und Asche liegt.
Die Ursachen sind oft sehr trivial. Was sind sie?
Die Kombüse
Statistisch gesehen entstehen die meisten Brände in der Kombüse. Und sie sind meist klein. Öl entzündet sich in einer Bratpfanne, ein ungeschickt über einen Gasbrenner geworfener Lappen fängt Feuer, oder ein Teebeutel fängt Feuer. Es braucht nur eine kleine Flamme, und schon breitet sich das Feuer trotz des Windes mit ungeahnter Geschwindigkeit aus. Natürlich ist auch das Gas selbst ein Problem. Leider ist eine Gasinspektion nicht gesetzlich vorgeschrieben und wird daher auf Booten, die vom Eigner betrieben werden, in der Regel nicht durchgeführt. Schon ein kleines Leck reicht aus, um ein Problem zu verursachen.

Motor
Gleich nach der Kombüse kommt das Antriebssystem. Obwohl der Flammpunkt von Diesel bis zu 220 °C beträgt, liegt er für die tatsächliche Zündung bei nur 58 °C, z. B. wenn Diesel auf einen nicht gekühlten Teil des Auspuffs tropft. Dann genügt ein einziger Funke, um einen Brand auszulösen. Bei Benzinmotoren besteht in der Regel eine größere Brandgefahr, und der Flammpunkt von Benzin ist erstaunlich niedrig. Ein Leck in der Kraftstoffleitung oder in der Vergaserdichtung kann uns eine Menge Ärger bereiten. Natürlich stellen auch Außenbordtanks oder schlecht gelagerte Benzinkanister ein Risiko dar.
Elektrizität
Die elektrische Verkabelung ist das dritte Risiko. Vor allem, wenn die Anlage veraltet ist und/oder nach dem Motto "was tschechisch ist, ist elektrisch" selbst gebaut wurde. Dies kann leicht zu Überspannungen oder Überlastungen der Anlage führen. Außerdem besteht auf Schiffen ein viel höheres Korrosionsrisiko. Ein korrodiertes Kabel hat einen höheren Widerstand, erhitzt sich leichter und kann leicht Feuer fangen.
Menschliches Versagen
Die von zu Hause bekannten Brandursachen wie vergessene brennende Kerzen, eine Zigarette im Bett usw. stellen auf einem Schiff statistisch gesehen glücklicherweise das geringste Risiko dar. In Verbindung mit Alkohol steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief geht, erheblich. Wenn auf einem Boot ein Feuer ausbricht, haben wir in der Regel nur einen Augenblick Zeit, es zu löschen, bevor es sich ausbreitet und die Folgen tödlich sein können. Deshalb muss man bei der Vorbeugung große Sorgfalt walten lassen.

Feuer ist ein häufiger, aber nicht der einzige Unfall, der Ihnen auf einem Boot durch menschliche Faktoren passieren kann. Glücklicherweise können sie sehr oft verhindert werden, vor allem durch die richtige Kommunikation zwischen der Besatzung und der Sorgfalt. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, worauf Sie wirklich achten müssen.
Wie Sie Brände an Bord verhindern können:
- Wenn Sie das Boot übernehmen, stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wo sich die Feuerlöscher befinden und welcher Feuerlöscher wofür bestimmt ist. Nur weil Wasser überall um uns herum ist, heißt das nicht, dass wir auch alles damit löschen können.
- Überprüfen Sie auf Ihrem eigenen Boot regelmäßig die elektrische Verkabelung.
- Vergewissern Sie sich immer, dass das Kühlsystem des Motors funktioniert.
- Stellen Sie sicher, dass Sie den Kraftstoff richtig lagern.
- Wenn Sie Ihr eigenes Boot besitzen, lassen Sie die Gasleitungen alle 2 Jahre überprüfen.
- Lassen Sie nie etwas unbeaufsichtigt auf dem Herd stehen.
- Wenn Sie nicht kochen, stellen Sie die Gaszufuhr mechanisch ab.
- Vergewissern Sie sich, bevor Sie mit dem Kochen beginnen, dass sich keine Servietten, Handtücher oder andere brennbare Materialien in Reichweite des Feuers befinden.
- Verwenden Sie eine Feuerlöschdecke (normalerweise in Reichweite des Herdes) und löschen Sie brennendes Öl unter KEINEN Umständen mit Wasser.
- Rauchen Sie nicht im Laderaum.
- Eine Bootsfahrt ist an sich schon romantisch. Lassen Sie die Kerzen zu Hause.
Je neuer und moderner das Boot ist, desto geringer ist natürlich das Risiko, dass etwas schief geht.
