Kotor liegt in der Bucht von Kotor. Die besterhaltene mittelalterliche Stadt in Montenegro, die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Kotor liegt am Fuße des 1.749 m hohen Kalksteingebirges Lovćen. Als eine der wenigen Städten an der Adriaküste hat sie sich den Charakter einer für das 12. – 14. Jahrhundert typischen mittelalterlichen Stadt erhalten. Die Stadt ist von massiven, 4,5 km langen Wällen umgeben, die stellenweise bis zu 20 m hoch und 15 m breit sind.
Das größte Verdienst am Bau dieser Befestigungsanlage kommen den Venezianern zu, die in Kotor nahezu vier Jahrhunderte lang das Sagen hatten. Der Stadt gelang es sogar, eine mehrmonatige Belagerung zu überstehen. Über die Wälle gelangt man bis hoch über die Bucht zu den Terrassen der ursprünglichen mittelalterlichen Burg San Giovanni (Tvrdjava sv. Ivan). Der stellenweise anstrengende Aufstieg erfordert 30 – 40 Minuten, doch er lohnt sich auf jeden Fall! Unterwegs bietet sich Ihnen eine überwältigende Aussicht. Die Tickets für die Wälle kosten 3 EUR pro Person. Zu den Treppen, die zur Festung hinaufführen, gelangt man über ein verwinkeltes Gässchen, das vom Palais Grubonja in östliche Richtung führt. In dem Befestigungssystem sind drei Tore erhalten, von denen das älteste, das Südtor (Vrata od Gurdića), aus dem 9. Jahrhundert stammt. Daneben sind sich das Haupttor, das Seetor (Morska vrata), und das Nordtor erhalten.
Kotor
Die Stadt war einst eine bedeutende See- und Handelsmetropole. Die maritime Tradition reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als hier die älteste Seefahrerzunft an der östlichen Adriaküste entstand (Bratrstvo mořeplavců Boky Kotorské = Seefahrerbruderschaft der Bucht von Kotor). Diese Institution vereinigte die Mehrheit der Seefahrer unter sich, sie errichtete ein eigenes Arsenal (Bau und Reparatur von Schiffen), sie verfügte über eine große Handels- und Kriegsflotte, sie unterstützte Seefahrer und die Familien jener, die ihr Leben auf See verloren, und sie gewährleistete die Verteidigung der Stadt sowie die Sicherheit und die Gesundheitskontrolle der Schiffe. Die Einwohner lebten jedoch nicht nur von der Schifffahrt, sondern übten durchaus auch andere Handwerke aus, z.B. die Goldschmiedekunst. Es gab sogar eine bekannte Malerschule.
Die Altstadt entstand auf einem dreieckigen Grundriss. In den schmalen Gassen und auf den Plätzen des mittelalterlichen Stadtkerns gibt es viele historische Gebäude zu entdecken. Die größten Schätze der Stadt sind der weitläufige Waffenplatz (Náměstí zbraní), der im Renaissancestil errichtete Uhrenturm (Gradski Toranj), der Platz der Befreiung (Trg Oslobodenja), an dem das Pima-Palais steht, die Kathedrale des hl. Tryphon (bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt, hier werden Reliquien dieses Märtyrers aufbewahrt), das Palais der Familie Drago, die Gurdićova-Bastei, das Bizanti-Palais (14. Jahrhundert) und das Beskucha-Palais (19. Jahrhundert), die Kirche des hl. Franziskus, die Kirche des hl. Paulus (aus dem 13. Jahrhundert, diente in der Zwischenkriegszeit als Waffenlager und Frauengefängnis), die Kirche des hl. Nikolaus, die Kirche des hl. Lukas. Einen Besuch lohnt zweifelsohne auch das berühmte Seemuseum (Námořní muzeum), wo man Artefakte aus dem 15. – 18. Jahrhundert, Schiffsmodelle, alte Karten und Pläne, Schiffsteile, Waffen und Seefahrerportraits in Augenschein nehmen kann.
Baden: An der Riviera von Kotor findet man keine Sandstrände, die für andere Teile der montenegrinischen Küste so typisch sind. Es gibt hier vor allem Pontons, Molen, Kieselstrände und bearbeitete Betonflächen. Baden kann man am Morinj-Strand (etwa 1 km lang, Sandkieselstrand), am Risan-Strand (zwischen Risan und der Ortschaft Strp) und am Strand Bajova kula (beliebter Strand, 60 m lang). In der Hauptsaison kann das Meer hier verschmutzt sein. Ungleich schönere Bademöglichkeiten bietet die Umgebung von Budva.
Hafen Kotor
Es handelt sich um einen ganzjährig genutzten Zollhafen, in dem Hafenverwalter und Zollhaus am Kai zu finden sind; die Polizeiwache befindet sich in der Stadt. Der Hafen bietet Anlegeplätze mit Wasser- und Stromanschluss. Der angenehmste und ruhigste Ankerplatz befindet sich an der Flussmündung neben dem Hafenbüro (Harbour Office). Der Bug ist gegen den Strom festzumachen (falls gerade eine kräftige Strömung vorherrscht, kann man hier nicht stehen). Stehen kann man auch am Hauptkai oder am Anker in der Bucht (Tiefe 7 m) am Ende der Bucht. Der Hafen ist gut geschützt. Der Preis für einen Stellplatz beträgt ca. 50 EUR für ein 46 m langes Schiff. Vor Anker gehen kann man auch in der kleinen Marina Muo. Sie befindet sich an der Westküste der Bucht von Kotor, in einer Entfernung von knapp eine sm von Kotor. Hier gibt es Wasser und Strom. Nach Kotor gibt es eine regelmäßige Buslinie. Achtung! Das Wasser im Hafen ist zwar trinkbar, aber nicht von hoher Qualität.
Kotor ist eine Stadt in herrlicher Lage am Fuße des 1749 m hohen Lovčen-Gebirges. Diese zwischen Stadtmauern eingeschlossene altehrwürdige Stadt ist wirklich wunderschön. Auch die Festung, die sich 200 m über dem Hafen erhebt, lohnt einen Besuch. Ziehen Sie sich passende Schuhe an, der Aufstieg ist stellenweise nicht ganz so einfach. An der Mole befinden sich Mooringleinen (Muringeleinen) und Strom. Kotor ist ein Zollhafen, wo auch eine Abfertigung möglich ist. Ich empfehle, die erste Eingangsabfertigung nach der Ankunft in Montenegro in Kotor und die Ausgangsabfertigung in Zelenice vorzunehmen.