Ostertörn 2019 – 46 Crews und vier Tage am Meer vollgestopft mit Fun und Wettkampf

Mit dem Ostertörn und einer Vergnügungsregatta eröffnet das ganze Team von yachting°com die neue Segelsaison. Dieses Jahr gab es den vierten Jahrgang des heutzutage schon legendären Treffens aller Yachtliebhaber. Wer gewonnen hat und was wir alles erlebt haben? Darüber schreibt Jiří Zindulka.

Ostern in der zweiten Hälfte des Monats April verspricht schönes Wetter mit überwiegend schwachem Wind. Damit kommt die ideale Zeit, ans Meer für vier Tage loszufahren, um die zwei Feiertage richtig auszunutzen.

In diesem Jahr wurden vom Meer 46 Crews angelockt, die sich entschieden hatten, mit uns das Ostern nicht gerade an herkömmliche Weise zu erleben. 40 Crews davon haben auch an unserem mit einer Vergnügungsregatta verknüpften Flottentörn teilgenommen.


Das Team von yachting°com eröffnet jedes Jahr die Segelsaison mit seinem OstertörnDas Team von yachting°com eröffnet jedes Jahr die Segelsaison mit seinem Ostertörn 

Wie war der vierte Jahrgang des Ostertörns?

Der Ostertörn wurde schon zu einer Tradition, wo sich Menschen mit dem gleichen Steckenpferd treffen, sorgenfreie Unterhaltung (bei einigen Besatzungen bis zum Morgen) genießen und an einer Wettfahrt mit freien Regeln teilnehmen. Zu Abend wird auf den Inseln in wunderschönen Restaurants gegessen, tagsüber kann man in der Sonne liegen und es gibt auch solche, die ins Meer schwimmen gehen, obwohl die Wassertemperatur noch nicht zu einem Bad einlädt. :)

 

Dieses Jahr gab es schon den vierten Jahrgang dieses legendären Treffens von allen Yachtingliebhaber. Wie war der Törn diesmal? Zwei Wettkampftage haben uns recht Aprilwetter bereitet. Von der fast kompletten Stille der Luft bis zum Wind mit einer Geschwindigkeit von 20 kn. Wir haben das schwächste Lüftchen gejagt, aber auch hatten wir die Hände voller Schoten um die Krängung zu verhindern.


Der Ostertörn gehört zu den traditionellen Gelegenheiten gleichgesinnte Menschen zu treffenDer Ostertörn gehört zu den traditionellen Gelegenheiten gleichgesinnte Menschen zu treffen 

Der erste Tag auf dem Zlarin war durch Training und gute Bande geprägt

Am Freitagvormittag haben wir die Boote übernommen und am Nachmittag waren die meisten von uns schon beim Training und Einüben. Es gab viele Kapitäne, die nicht so viel Törne hinter sich hatten, und so war es für sie wichtig, die Besatzung auch ein wenig einzuschulen, Es galt Wendungen gegen den Wind und mit dem Wind einzuüben, damit an Wettkampftagen in dem breiten Teilnehmerfeld die Schande erspart wird.


Unsere Crew ist am Nachmittag von Biograd losgesegelt und hat mehrere Stunden Manöver geübt. In der Nacht sind wir mit Rückenwind unter gesetzten Segeln zu Zlarin gesegelt, wo das erste Treffen geplant wurde.


Untraditionelles Ostern haben dieses Jahr 46 Crews mit uns verbrachtUntraditionelles Ostern haben dieses Jahr 46 Crews mit uns verbracht

 Während der Fahrt ist über dem Horizont der Mond aufgetaucht. Seine rot-gelbe Scheibe hat wie ein Gottesauge auf den leicht welligen Meeresspiegel heruntergesehen und unsere faszinierte Blicke genossen. Die Poesie des Mondaufgangs am Meer an einem klaren kühlen Abend wird mich immer berühren.


Rotes und grünes Positionslicht hat sich in der Genua widerspiegelt und die Yacht hat im Ozean der Unendlichkeit geschwebt. Erst der nachlassende Wind hat uns gezwungen den Motor anzuwerfen. Und damit war dieser magische Augenblick des Nachtsegelns zu Ende.


Der Mondaufgang am Meer verbirgt immer unvergessliche Momente in sichDer Mondaufgang am Meer verbirgt immer unvergessliche Momente in sich

 

Auf Zlarin erwarten uns viele Boote und es stehen auch gesellschaftliche Verpflichtungen vor uns. Wir kommen erst um Mitternacht an und es ist keineswegs zu spät. An vielen Yachten herrscht noch voll die Unterhaltung und so schließen wir uns der Party für eine gewisse Zeit auch an.


Einige Crews waren imstande auch breiteres Menü zu servierenEinige Crews waren imstande auch breiteres Menü zu servieren

 

 Morgensonne beschien einen langen Steg voll von Booten und eine dünne Nebelschicht flüchtete rasch vor seinen wärmenden Strahlen. Die Yachten wachten allmählich auf, Von Unterdecken breitete sich Duft der Rühreier aus und einige Segler sind zu einem Morgenjogging auf der Insel losgelaufen. Die heißblütigsten sind ins Meer gesprungen.


Bei einem Stegbummel wurde mir unfehlbar klar, welche Crews die beste Ausdauer hatten und die Party bis zum nächsten Morgen hielten. Die meisten von denen sind bewährte Kumpel aus vorherigen Jahren.


Die Unterhaltung bis zu den spätesten Nachtstunden besorgten die Klassiker von der „Muppet Show“Die Unterhaltung bis zu den spätesten Nachtstunden besorgten die Klassiker von der „Muppet Show“ 

Der erste Tag des Wettkampfs brachte Überraschung

In Cockpits begann man mit Frühstückservieren und die Morgenruhe am Steg hat erst die Besprechung der Kapitäne gestört, die am ersten Tag erst um 10 zusammengerufen wurde. Milder nordwestlicher Wind und sonniges Wetter versprachen einen wunderschönen und anspruchslosen Törn.


Jeden Morgen gab es Besprechung der KapitäneJeden Morgen gab es Besprechung der Kapitäne


Das Lossegeln gegen Wind ergab keine Karambole und gleich haben zwei Regattaschiffe die Führung übernommen. Es dauerte aber nicht lange, weil sich bald das Freizeitschiff Dufour 445 PRGINO II durchsetzte, das ab dem ersten Wendepunkt in die Führung vordrang und die erste Etappe gewann. Sein Kapitän Gabriel Štrba hat wirklich eine schöne Arbeit geleistet und mit seiner Besatzung den ersten Platz verdient.


Die Sportschiffe kamen erst nach diesem „Touristen“ ins Ziel. Den zweiten und den dritten Platz haben die Boote First 40.7 CARMEN mit Jiří Zindulka und Salona 38 PUNCH mit Petr Bartoš hinter dem Rad belegt. Der Unterschied im Ziel war bei den ersten drei Yachten sehr gering und die Abstände in der zweiten Schiffsgruppe waren auch winzig.


Echter Wettkampf, wie es sein sollEchter Wettkampf, wie es sein soll

 

 Alle haben diese Etappe wirklich genossen. Einige Crews haben gemeldet, dass sie unterwegs auch bei Vorbereitungen von Mittagessen erfolgreich waren, es gab sogar auch Lendenbraten mit Knödel. Also wirklich ein gelungener Wettkampf! 😊 Nach der Durchfahrt der Ziellinie haben einige Schiffe geankert und die Besatzungen einen Bad genommen (in April an der Adria!). Andere Crews sind in die Marina gefahren, wo dann die Unterhaltung ausbrach. Nach 19 Uhr haben wir unsere Yachten gegen ein Hafenrestaurant gewechselt, wo wir zusammen zu Abend gegessen haben.


Das Abendessen war wirklich ausgezeichnet und noch vor dem Nachtisch haben wir es geschafft die drei besten in einzelnen Gruppen auszuzeichnen. Es gab drei Gruppen: Sportschiffe, Freizeitschiffe bis zu 41 Fuß und Freizeitschiffe über 41 Fuß. Die Crew der Siegeryacht PRGINO II hat sich über ihren Triumph echt gefreut. Nach dem Abendessen setzte die Unterhaltung auf den Schiffen bis zu den spätesten Stunden fort. Erst der Hafenmeister hat die lautesten Besatzungen gezwungen die Musik so leise einzustellen, dass niemand gestört wird.

Der zweite Tag des Wettkampfs im wechselhaften Wind

Der Sonntagmorgen war sonnig, der Himmel wolkenlos, Wind schwach. Alles hat einen weiteren wunderschönen Segeltag versprochen. Skipper Meeting haben wir rasch um 9 Uhr hinter uns gebracht und ab zum Start, der zwischen der kleinen Insel Visovac und dem Leuchtturm Prisnjak lag. Am Start wurde zum Sieger jeder, der hier rechtzeitig eingetroffen war. 😊


Der Wind ist während des Wettkampfs stärker geworden und hat sich aufs Meer verbreitetDer Wind ist während des Wettkampfs stärker geworden und hat sich aufs Meer verbreitet

 

Der Wind wehte nur schwach gegen 4 kn und es sah so aus, als wäre er bei der Küste von Murter ein bisschen stärker. Das Hauptfeld begann also an der Küste entlang zu kreuzen und bald sind die Sportschiffe in die Führung gegangen. Sie haben in diesem schwachen Wind keine Konkurrenz gefunden.  

 

Ungefähr nach einer halben Stunde nach dem Start ist der Wind stärker geworden und hat sich aufs Meer verbreitet. Die Abstände zwischen Schiffen sind länger geworden und den ersten Wendepunkt, die kleine Insel Mrtovinjak hat als erste die Salona 38 PUNCH erreicht gefolgt von First 40.7 CARMEN und Salona 38 RUM.


Der Ostertörn ist voll von Spaß und WettkampfDer Ostertörn ist voll von Spaß und Wettkampf

 

Und diese Platzierung hat sich bis zum Schluss nicht geändert, obwohl im abschließenden Rückenwind CARMEN der PUNCH ganz nahe gekommen ist. Das Ziel war zwischen Südkornaten und Leuchtturm auf der Insel Vela Smokvica festgelegt. Nachdem sie das Ziel erreicht haben, haben die meisten Schiffe, die am Montag in Šibenik ihre Fahrt beenden, umgedreht und sind zur Insel Kaprije für die Nacht gesegelt. Für den nächsten Tag hat die Wettervorhersage einen stärkeren Jugo versprochen und so haben die meisten Crews ganz vernünftig die montägige Fahrt gegen den Jugo möglichst verkürzt.


Martin Piškera auf den KornatenMartin Piškera auf den Kornaten

 

Die anderen zehn Yachten haben in der schönen Marina Piškera auf Kornaten gelegen. Die ganze Marina gehörte fast nur uns. Es gab dort nämlich nur noch zwei weitere Segelboote.

Wir haben an Stränden 100 Kilo Plastikabfälle unter dem Projekt Sail Blue gesammelt

Nach dem Anlegen haben wir Plastiksäcke in die Hände genommen und im Rahmen unserer Initiative für sauberes Meer Sail Blue die Küste entlang der Insel Piškera gereinigt. Es gab vor allem Plastikabfälle, und zwar an Stränden, Steinen, Felsen, auf dem Gebüsch beim Meer und in seichten Tümpeln. In ungefähr eineinhalb Stunden haben wir mehr als 100 Kilo Abfälle gesammelt und in den Mülltonnen bei der Marine entsorgt.


Reinigung der Strände im Rahmen der Initiative Sail BlueReinigung der Strände im Rahmen der Initiative Sail Blue 

Und wer hat am Ende den vierten Jahrgang des Ostertörns gewonnen?

Nach der lobenswerten Reinigung der Küste hat die Siegerehrung stattgefunden. Den ganzen Wettbewerb hat die Salona 38 PUNCH von Petr Bartoš gewonnen. Den zweiten Platz hat mit dem gleichen Punktzahl die First 40.7 CARMEN von Jiří Zindulka belegt. Der dritte Fleck gehörte dann dem einzigen Freizeitschiff unter Sportseglern, dem „Touristen“ Dufour 445 PRGINO II von Gabriel Štrba. Dieses Schiff sei besonders gelobt, weil es ihm gelang, mit schnelleren Sportschiffen Schritt zu halten und einmal sie alle auch sogar zu besiegen.


In Gesamtwertung hat die Salona 38 PUNCH von Petr Bartoš gewonnenIn Gesamtwertung hat die Salona 38 PUNCH von Petr Bartoš gewonnen

 

In Einzelgruppen hat gewonnen die Dufour 455 PRGINO II in der Kategorie über 41 Fuß, Dufour 375 CHINA GIRL von Tomáš Petrák in der Kategorie bis zu 41 Fuß und Salona 38 PUNCH in der Sportkategorie. Der Siegerehrung, die bis in die Nacht dauerte, folgte echtes kulinarisches Bacchanal in dem Hafenrestaurant. Dort haben wir uns mit leckeren Fischen und Meeresfrüchten vollgestopft.


Die Crew von Gabriel Štrba hat auch viele Sportschiffe überraschtDie Crew von Gabriel Štrba hat auch viele Sportschiffe überrascht

 

 Am Montag bekamen am Steg und an Bord echte Osterbräuche freien Lauf, wo die Segler ihre Kolleginnen mit den Osterrouten verjagten und dann später von ihnen mit Küssen und hübschen Ostereiern beschenkt worden sind. 

Die Abschlussetappe im immer stärkeren Jugo bestätigt den Sieger

An dem Abschlussteil, der inoffiziellen Etappe im immer stärkeren Jugo nahmen nur noch drei Sportschiffe teil. Die Salona 38 PUNCH hat ihr Sieg auch in dieser Etappe bestätigt, auf dem zweiten Platz segelte Salona 38 RUM und einige Sekunden später folgte First 40.7 CARMEN. Der Kampf um den zweiten Platz brannte bis ins Ziel und die RUM war dank ihrer besseren Taktik letztendlich erfolgreicher.


An der inoffiziellen Abschussetappe haben nur noch drei Sportschiffe teilgenommenAn der inoffiziellen Abschussetappe haben nur noch drei Sportschiffe teilgenommen 

Wir freuen uns auf Wiedersehen bei dem nächsten Ostertörn!

Die Boote sind dieses Jahr fast ohne Schäden in ihre Marinas zurückgekehrt. Zwei kleinere Zusammenstöße gab es schon aber ohne umfangreiche Beschädigungen und einmal ist ein Boot auf eine Seichte aufgelaufen, sonst nichts. Es herrschte eine hervorragende Stimmung während des ganzen Törns und so sind wir schon jetzt am Planen eines weiteren, damit auch dieser schöne Osterbrauch am Meer weiterleben kann.


Die Stimmung während des ganzen Törns war einfach hervorragendDie Stimmung während des ganzen Törns war einfach hervorragend

 

 Zum Schluss seien noch die Gründe unterstrichen, warum sich unser Ostertörn einem so großen Interesse unter Yachtliebhaber erfreut:


1. Die Preise der Schiffsvermietung, die nur für diese Aktion gelten, sind wirklich sehr niedrig.

2. Sie verbringen vier Tage am Meer, brauchen aber keinen einzigen Urlaubstag zu verschwenden.

3. Die Regatta ist frei organisiert und ist für jeden Freizeitboot offen.

4. Die Partystimmung herrscht vom Morgen bis in die Nacht.

5. Es gibt keine Startgebühr. Jede Crew bezahlt nur ihre eigene Hafengebühre und gegebenenfalls Abendessen.

 

Wir freuen uns auf Wiedersehen bei einem weiteren Ostertörn!

Autor: Jiří Zindulka

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