Gotisches Gent und Jugendstil in Frankreich: die besten Bootsrouten für Kunst und Sehenswürdigkeiten

Sie lieben Kultur, charmante Stadtzentren und atemberaubende Architektur, möchten diese aber auf eine einzigartige Weise erleben? Entdecken Sie sie aus einer ganz neuen Perspektive auf einem Hausboot. Ein morgendlicher Kaffee oder ein abendliches Glas Wein auf dem Deck eines Bootes verleihen Ihrem Urlaub einen Hauch von Romantik.

Wenn man einen Kanal als ikonisch bezeichnen kann, dann ist es definitiv der Canal du Midi. Er ist ein historisches Wahrzeichen und gehört seit 1996 sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit 240 Kilometern Länge verbindet er zusammen mit dem Canal du Garonne den Atlantik mit dem Mittelmeer. Die gesamte Strecke von Toulouse bis Sete ist in Betrieb, schiffbar und gut für Hausboote eingerichtet –  in jedem Dorf gibt es Liegeplätze für kleinere Schiffe und zahlreiche Yachthäfen. Die Stadt Toulouse, die eine der ältesten Universitäten Europas beherbergt, ist an sich schon ein atmosphärischer Genuss. Entlang der Route gibt es eine Fülle von Sehenswürdigkeiten und Kunstschätzen zu entdecken.

Da wäre zunächst Carcassonne, die besterhaltene mittelalterliche Festungsstadt Europas. Diese bezaubernde Festung, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist verständlicherweise bei den Besuchern sehr beliebt, so dass man vor allem im Juli und August etwas Geduld mitbringen sollte. Aber Sie werden nicht enttäuscht sein. Neben der Festung selbst sollten Sie sich auch die Brücke Le Pont Vieux ansehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit für Geschichts- und Kulturliebhaber ist Narbonne, eine angenehme Stadt, deren Geschichte über 2 500 Jahre zurückreicht. Die prächtige Kathedrale der Heiligen Justus und Pastor ist mit ihrem vierzig Meter hohen Gewölbe, das zu den höchsten Frankreichs zählt, schon von weitem zu sehen. Die 1272 gegründete Kathedrale blieb unvollendet – der ursprüngliche Plan war zu ehrgeizig, es fehlte an finanziellen Mitteln, es gab Streitigkeiten mit der Stadtverwaltung und sie wurde von Katastrophen wie der Pest heimgesucht. Besichtigen Sie die mittelalterlichen Türme des Erzbischofspalastes, der heute das Rathaus und das Museum beherbergt, und die Basilika Saint-Paul-Serge, eine romanisch-gotische Kirche, die dem ersten Bischof von Narbonne gewidmet ist. Der südfranzösische Charme und der exzellente Wein werden Sie bei einem Besuch dieser Stadt sicher überzeugen.

In der Nähe des Canal du Midi liegt die Stadt Béziers mit einer romanischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert und einem herrlichen Blick auf die umliegenden Weinberge. Zwischen Colombiers und Béziers befindet sich die berühmte Schleusenkaskade von Foneserranes, die aus acht Schleusen und neun Toren besteht und an sich schon ein beeindruckendes Erlebnis ist.

Am Zusammenfluss von Schelde (französisch Escaut, niederländisch Schelde ) und Lys (niederländisch Leie) gelegen, ist diese Stadt ein absolutes Paradies für Geschichtsinteressierte. Die imposanten Paläste und Kathedralen lassen keinen Zweifel daran, dass diese Universitäts- und Hafenstadt, in der sich die Stile der Gotik und der Renaissance vermischen und die etwa 50 Kilometer von Brüssel entfernt liegt, im Mittelalter ein wichtiges und wohlhabendes Zentrum war. Die von einem Netz von Kanälen durchzogene Stadt besitzt einen besonderen Charme.

Einer der Gründe, hierher zu kommen, ist zweifellos die St.-Bavo-Kathedrale (oder Sint-Baafs), die an der Stelle einer ehemaligen Holzkapelle aus dem ersten Jahrhundert erbaut wurde. Hier befinden sich zahlreiche Kunstwerke, von denen das berühmteste das Genter Altarbild der Brüder Hubert und Jan Van Eyck ist. Das aus 18 Tafeln mit Bibelszenen bestehende Werk hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Es überstand Brände, mehr als ein Dutzend Diebstähle, eine schlecht ausgeführte Restaurierung und eine mögliche Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Depot im österreichischen Salzbergwerk in Altaussee –  als sich die alliierten Truppen näherten, gab der Leiter der regionalen Ortsgruppe der NSDAP den Befehl zur Sprengung des Depots, dem aber glücklicherweise nicht Folge geleistet wurde. Der Genter Altar wurde vor kurzem einer mehr als zehnjährigen Restaurierung unterzogen. Wenn Sie ihn also wirklich so bewundern wollen, wie er ursprünglich ausgesehen hat, ist dies der perfekte Zeitpunkt für einen Besuch.

Der Turm der St.-Bavo-Kathedrale ist einer der "drei mittelalterlichen Türme von Gent", die anderen sind der Turm der St.-Nikolaus-Kirche und der einundneunzig Meter hohe Glockenturm des Belfrieds aus dem 14. Jahrhundert. Diese sind ebenso wie das Rathaus einen Besuch wert. Für Kunstliebhaber bietet sich ein Besuch des Stadtmuseums mit seiner Sammlung vom Mittelalter bis zum 20.

Wenn Sie eine Pause von den Sehenswürdigkeiten brauchen, können Sie sich in einem der hiesigen Lokale niederlassen. Gent ist ein Paradies für Feinschmecker –  mehr als 700 Restaurants bieten kosmopolitische Küche aus der ganzen Welt. Wenn Sie eine flämische Spezialität probieren möchten, können Sie den flämischen Eintopf (Carbonnade) probieren, der dem Beef Bourguignon ähnelt, aber mit Bier statt Rotwein zubereitet wird. Neben den Restaurants gibt es auch zahlreiche Cafés und Bars, wie zum Beispiel den Korenmarkt, der ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens ist. Sie können sich auch auf den lokalen Märkten, z. B. dem Blumenmarkt, entspannen oder einfach durch die charmanten Straßen schlendern. Wenn Sie genug haben, entspannen Sie sich an Bord Ihres Hausbootes und genießen Sie das Stadtbild und das ruhige Wasser. Von Gent aus können Sie mit dem Boot zu einer anderen historischen Stadt, Brügge, fahren — einer atemberaubenden Stadt, die als das Venedig des Nordens bekannt ist. Versuchen Sie eine fünftägige Route von Eeklo über Deinze und Gent nach Brügge und zurück nach Eeklo.

Das Elsass, das das Beste aus Frankreich und Deutschland vereint, wird all diejenigen ansprechen, die die feine französische Küche und Atmosphäre genießen möchten, aber auch ein gewisses Maß an Ruhe und Ordnung suchen. Eine Hausbootfahrt kann Sie zu solchen Juwelen wie Straßburg und der Kathedrale Notre Dame führen. Die Kathedrale, mit deren Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde, ist wirklich beeindruckend und ihr 143 Meter hoher Nordturm war bis 1874 das höchste Gebäude der Welt. Bei einem Spaziergang durch die Stadt können Sie die Fachwerkhäuser am Place Kleber bewundern, der als einer der schönsten Altstadtplätze Europas gilt, oder die historischen Häuser mit Blick auf den Fluss im Viertel La Petite France. Die Ponts-Couverts-Brücken sind ebenfalls ein berühmtes Wahrzeichen.

Berlin ist ein cooler Ort, und ihn von einem Hausboot aus zu erkunden ist noch viel cooler! Und wenn Sie Kunst und Geschichte lieben, sind die Berliner Museen der perfekte Ort dafür. Es ist schwer, nur einige wenige zu nennen, aber die Gemäldegalerie, die bedeutende Werke der europäischen Kunst vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert beherbergt, sollten Sie sich nicht entgehen lassen – Botticelli, Rembrandt, Dürrer, Caravaggio oder Vermeer. Die Alte Nationalgalerie ist auf die europäische Kunst des 19. Jahrhunderts spezialisiert und zeigt Werke von Cézanne, Monet, Renoir und Caspar David Friedrich. Wenn Sie sich mehr für die aktuelle zeitgenössische Kunst interessieren, sollten Sie den Hamburger Bahnhof, die Sammlung Boros, auch bekannt als Boros-Bunker, oder die KW Institute for Contemporary Art besuchen. Ein Spaziergang durch das Holocaust-Mahnmal ist eine beeindruckende Erfahrung, die Kunst und Geschichte miteinander verbindet. Es kann ein bisschen überwältigend sein, also planen Sie eine Pause in einem der Cafés oder Restaurants ein. Das Tolle ist, dass Sie hier Restaurants finden, die Speisen aus allen Teilen der Welt anbieten. Und Sie haben die Wahl, ob Sie die Atmosphäre der lokalen Bistros genießen oder eines der berühmten Restaurants ausprobieren möchten — probieren Sie das Eins44, ein exklusives Restaurant in einer ehemaligen Brennerei, das 893 Ryotei, das eine Mischung aus japanischer und peruanischer Küche bietet, oder das Nobelhart & Schmutzig, wenn Sie Lust auf die beste lokale Küche haben. Alle drei Restaurants gehören zu den teureren, aber es gibt auch viele günstigere Restaurants in Berlin, wie das syrische Malakeh oder die typische Currywurstbude Konnopke's Imbiss.